Entwicklungsländer:
Entwicklungsländer und ihre Untergruppen:
Untergliederung durch BSP pro Kopf, HDI (Human Development Index) etc.
Einteilung in 3 Welten (in den 1960-er Jahren - politischer Begriff: I. Welt =
westliche Welt, II. Welt = Ostblock, III.Welt = restlichen Länder wie Afrika,
Asien, etc.)
Auflistung erfolgt durch internationale Organisationen wie UN, Weltbank und
OECD (Organization for Economic Cooperation and Development):
> LDC-Länder: "Least Developed Countries" - die am wenigsten
entwickelten Länder, erhalten Entwicklungshilfe zu besonders günstigen
Konditionen. Merkmale:
-> Sehr niedriges Pro-Kopf-Einkommen
-> Hohe Defizite bei der Deckung der Grundbedürfnisse (Ernährung, Erziehung,
Gesundheit, Wasser)
-> Unzureichende Infrastruktur
-> Überwiegend Produktion für den eigenen Bedarf (Subsistenzwirtschaft)
-> Sehr niedrige Produktivität der Landwirtschaft
-> Äußerst schwache Auslandsverflechtungen
>; AKP-Länder: Länder in Afrika, in der Karibik und im Pazifik - ehemalige
Kolonien von EU-Ländern, haben durch das Lomé-Abkommen besondere Konditionen
für den Zugang zum Markt der EU
>; OPEC-Länder: Erdöl exportierende Länder
>; LIFDC-Länder: Länder mit niedrigem Einkommen und Nahrungsmitteldefizit -
Hilfsmaßnahmen zur Ernährungssituation
>; HIPC-Länder: hoch verschuldete Länder - Hilfe in Form einer
Entschuldungsinitiative
>; Schwellenländer: NIC - Newly Industrializing Countries; fortgeschrittene
Entwicklungs-länder, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Eigendynamik auf der
Schwelle zum Industriestaat stehen.
o Landnutzung in den inneren Tropen:
>; Shifting Cultivation (= Brandrodungswanderfeldbau) ist die älteste und
einfachste Form der Landnutzung.
>; Vorgehensweise: Waldstück wird gerodet (ohne die Baumstümpfe aus dem
Boden zu entfernen) und am Ende der Trockenzeit wird das Rodungsholz
abgebrannt.
>; Vorteile der Shifting Cultivation:
-> Bereitstellung von Nährstoffen in Form des Aschedüngers
-> Anhebung des pH-Wertes der meist sauren Böden
-> Vernichtung von Unkräutern
>; Die Vorteile der Brandrodung währen allerdings nur (in Abhängigkeit mit
der Nutzungspflanze) ein bis zwei Jahre. Mit zunehmender Dauer sinken die
Erträge.
> Gründe für das Sinken der Erträge:
B-> Fortschwemmen der dünnen Humusschicht samt Asche wegen der häufigen
Starkregen
-> Starke Zunahme der Unkräuter
>; Die genutzte Fläche fällt dann für 10 bis 20 Jahre Brach und nach dem
Aufkommen eines Sekundärwaldes kann die Fläche wieder in Nutzung genommen
werden.
>; Eine solche Wald-Feld-Wechselwirtschaft stellt im Regenwald bei minimalem
Kapitalaufwand in kürzester zeit des Nahrungsbedarfs sicher.
>; Ecofarming wurde auf Grund der stark zunehmenden Bevölkerungszunahme
entwickelt. Es soll zu einer Intensivierung der Landwirtschaft und zu einem
schonenden Umgang mit Ressourcen (Aspekt der Nachhaltigkeit) führen. Diese
Bewirtschaftungsmethode wurde notwendig, da das traditionelle Shifting
Culctivation wegen der Landknappheit nicht mehr einzuhalten war.
>; Beim Ecofarming werden vor allem traditionelle Methoden wie Mischkulturen
aus Baum- bzw. Strauchpflanzungen und dem so genannten Stockwerkbau
berücksichtigt. Dies hat folgende Vorteile:
-> Schutz vor Starkregen wegen des ganzjährigen Blätterdaches und
Bodenbedeckung
-> Dadurch geringe Erosionsraten und Nährstoffverluste
-> Eingeschränkte Nachahmung des Biomassenkreislaufs im Regenwald
(Laubabwurf und Humifizierung)
-> Erschließung zusätzlicher Nährstoffe durch tiefreichende Wurzeln der
Baumkulturen mithilfe des Bodenpilzgeflechtes (Nähstoffpumpen)
>; Die Maßnahmen waren zwar ein richtiger Schritt zu einem intensiveren und
nachhaltigen Landbau, aber aufgrund des geringen Landbesitzes legten die Bauern
ihr Augenmerk verstärkt auf die Ertragsintensivierung.
>; Der Wanderfeldbau in seiner ursprünglichen Form existiert kaum noch. Die
gründe dafür liegen vor allem im: wachendem Bevölkerungsdruck, technischen
Innovationen, verbesserten Infrastruktur, Zugang zu den Märkten und Einfluss
der Grünen Revolution.
>; Die 4 Phasen des Wanderfeldbaus:
-> 1.Phase: Traditioneller Wanderfeldbau als Lebensform im Regenwald, mit
zweijährigen Anbau und sieben bis vierzehnjährigen Brachezeit, kein
Marktanschluss, Produktionsziel: Eigenversorgung (Subsistenz)
-> 2.Phase: Bau einer Straße und Einführung von Verkaufskultur, Siedlung
wird an die Straße verlegt (Marktanbindung und Transportmöglichkeit), daneben
weiterhin die Eigenversorgung
-> 3.Phase: Bevölkerungszunahme und Ausdehnung der Verkaufskultur, nur noch
ein kleiner Bereich für den Wanderfeldbau
-> 4.Phase: weitere Bevölkerungszunahme, Intensivierung des Anbaus (u.a.
durch verbesserte Bewässerung - Grüne Revolution), Shifting Cultivation nur
noch für die Verkaufkultur, Eigenversorgung fällt weg (Wiederausbreitung des
Waldes)
Plantagen sind landwirtschaftliche Großbetriebe, die im Zuge der
Kolonialisierung entstanden. Dabei gelten sie als hochproduktive Betriebe, die
vor allem für den Weltmarkt produzieren. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie die
dringend nötige Flächenerweiterung für die Nahrungsmittelerzeugung die
heimische Bevölkerung wegen ihres hohen Flächenbedarfs behindern. Ein typisches
Beispiel ist die Banane.
--> Landwirtschaft in den wechselfeuchten Tropen (Savannen):
>; Mit sinkenden Jahresniederschlägen und mit zunehmender Verkürzung der
Regenzeiten und der Ausdehnung der ariden Trockenzeit verändert sich die
natürliche Vegetation über Feucht-, Trocken-, Dornsavanne bis hin zum Halbwüstenrand.
>; In den Feuchtsavannen ähneln die Nutzungssysteme noch denen der inneren
Tropen. Jedoch nehmen intensivere Anbauformen zu. Regenfeldbauflächen
dominieren jetzt die Landschaft und in der Trockensavanne wird verstärkt
Viehhaltung betrieben, die auch in der Dornsavanne und der Halbwüste
vorherrscht.
>; Die Anbaugrenze des sicheren Regenfeldbaus (agronomische Trockengrenze)
wird in Afrika bei ca. 500 mm Jahresniederschlag angesetzt: Hier halten sich
Niederschlag und Verdunstung in Waage.
>; Formen und Probleme der Weidewirtschaft:
-> Man unterscheidet zwischen Voll- und Halbnomadismus
-> Beim Vollnomadismus steht die Viehhaltung im Vordergrund. Während bei den
Vollnomaden die ganze Familie die Weidewanderung mitmacht, sind bei den
Halbnomaden nur Familienteile an der Wanderung beteiligt. Der Rest bleibt an
festen Siedlungsplätzen und bewirtschaftet dort in der Regel Feldbau.
-> Wanderungen richten sich nach dem saisonalen regen- bzw.
Trockenzweitverlauf und dem daraus resultierenden Weideaufgebot.
-> Bei Halbnomaden existiert eine Symbiose mit den Ackerbauern. Denn in der
Trockenzeit werden Stoppelfelder als Trockenweide benutzt und im Gegenzug dafür
der Viehmist als Düngung dient.
-> Die maximale Kopfzahl der Viehbestände war vom Vorhandensein sicherer
Wasserstellen abhängig
-> Auch wenn das Vieh vereinzelnd verkauft oder zur Eigenverwendung
geschlachtet wurde, diente es in erster Linie als Nahrungsmittellieferant
(Milch etc.) und als Reservoir für Notzeiten
-> In guten Jahren wurden die Herden aufgestockt, um bei Gefahren wie
Krankheitsepidemien und Dürren eine Größere Reserve zu besitzen
-> Viehhaltung ist prestigeorientiert: große Herden bedeutet höheres
Ansehen.
> SAHEL (Dornsavanne in Afrika)
Veränderungen in den demographischen Bedingungen führten in Zusammenwirkung mit
ökonomischen und ökologischen Faktoren in den 70er- und 80er- Jahren zum
Kollaps des sahelischen Wirtschafts- und Naturgefüges:
Eingriffe-Gefährdung
Ausdehnung des Regenfeldbaus über die 500 mm Jahresisohyete hinaus in den
Bereich alter Dünensande
Entfernung der existierenden Savannen-vegetation bis auf die Bäume
Anbau von Getreide bis zur Boden-erschöpfunghohe Erosionsgefährdung
bei Verkürzung der Brachezeiten Abtragung des fruchtbaren Oberbodens
Skelettierung, irreversible Krustenbildung
Forcierung des exportorientierten Feldfruchtanbaus
Monokulturen mit Mechanisierung und ChemieeinsatzMechanisierung bewirkt unter
den herrschenden klimatischen Bedingungen weitaus stärkere Erosion als
der Hackbau traditioneller Art
verstärket Nutzung der Flussniederungen mit feuchteren Lehmböden für cash-crops
damit Verdrängung des Hirseanbaus (food-crops) auf die sandigeren
Umlandzonenverstärkte Erosion
Verdrängung der Nomaden von ihren angestammten Trockenweiden
Überweidung der umliegenden Weiden
>;Weitere Folgen:
-> Bevölkerungswachstum > Mangel an fossilen Brennstoffen, was zu einer
starken Zunahme des Brenn- und Nutzholzeinschlags (Entwaldung der Savanne)
führt
-> Parallel dazu: starker Anstieg der Großviehzahl > Hektarfläche pro
Kopf Großvieh verringert sich (Belastung für den Boden). Verantwortlich für das
Wachstum sind die menschlichen Eingriff: die Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung
und Bau zahlreicher motorisierten Tiefbrunnen (Überweidung im Umfeld des
Brunnens > Aspekt der Sesshaftigkeit der Nomaden). Die Regierungen der
Sahelstaaten betrachteten die Nomaden wegen ihrer Mobilität über Staatsgrenzen
sehr kritisch. Sie versuchten durch den Bau von Brunnen die Nomaden sesshaft zu
machen, um sie so besser kontrollieren zu können.
-> Bei günstigen Niederschlagsverhältnissen blieb der ackerbauliche und
weidenwirtschaftliche Raubbau latent. Mit Beginn der klimatischen Dürre
der 60er- Jahre trat die Überlastung der Ökosystems zu Tage und verschärfte
sich in den folgenden Trockenjahren. Ertragseinbußen waren die Folge.
-> Durch die Trockenjahre versiegten auch die natürlichen Wasserquellen der
Nomaden. Es setzte eine Konzentration um die Tiefbrunnen ein, was zu einem
Überbesatz der umliegenden Weide und zu der endgültigen Zerstörung der
Vegetation führte.
-> Die viel zu geringen Erträge führten zu einer Hungerkatastrophe.
>; Dadurch wurde der Prozess der Desertifikation eingeleitet.
>; Die Bekämpfung der Desertifikation erfolgte in einer Kombination aus
mechanischen und forstlichen Maßnahmen.
o Bewässerungslandwirtschaft in den trockenen Randtropen und Subtropen:
>; In solchen ariden Gebieten übersteigen die Verdunstungswerte stets die
Niederschläge. Aufgrund der ganzjährigen Aridität kann das Wirtschaften nur auf
Basis der Bewässerungswirtschaft erfolgen. Traditionell nennt man solche vom
Wasser begünstigten Stellen inmitten der Wüste Oasen.
>; Gewonnen wird Wasser aus:
-> Permanenten Fließgewässern durch die Ableitungsvorrichtungen Damm und
Erdkanal
-> Hochwässern, die in Überflutungsarealen zeitweise zur Verfügung stehen
-> Quellen mit natürlichen Grundwasseraustritt
-> Flachen Grundwasserhorizonten, aus denen Wasser über Brunnen gefördert
werden können.
>; Mit zunehmenden Technisierungsgrad kam es zu einer Revolution in der
Wasserversorgung, deren Ziel vor allem die Unabhängigkeit der Länder von
Nahrungsmittelimporten fördern sollte.
Grüne Revolution beschreibt eine innovative Entwicklung im Anbau der der
Nutzpflanze, mit dem Ziel einer nachhaltigen Steigerung der
Nahrungsmittelproduktion. Die wesentlichen Einsatzfaktoren sind dabei die
Verwendung von neuen ertragsreichen Staatgutsorten, mineralischer Dünger,
Schädlingsbekämpfungsmittel, Ausweitung der Verwendung von landwirtschaftlichen
Maschinen und der Bau von Bewässerungsanlagen. Ein übergreifendes ländliches Entwicklungsprogramm
sollte zur dauerhaften Überwindung von Hunger und Armut auf dem Land führen:
Kreditbereitbestellung, Subventionen, Erstellung von Infrastruktur
(Energieversorgung, Verkehrsausbau) und Beratung
>; Es wurde zwar eine Produktionssteigerung erreicht, aber diese ließen sich
nicht in der Zukunft fortschreiben. Es besteht kein Zweifel, dass die Grüner
Revolution die Mehrfachernte möglich machte. Allerdings entstehen dadurch
räumliche Disparitäten (Zugang zu Wasser entscheidet über die Produktionsergebnisse)
> daraus folgt gleichzeitig die sozialen Disparitäten.
Kritik an der "Grünen Revolution":
-> Disparitäten zwischen bewässerten und unbewässerten Regionen wachsen
-> Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich im ländlichen Bereich
steigen
-> Ökologische Probleme, besonderes im Zusammenhang mit der Bewässerung
nehmen zu (Bodenversalzung, Nitratversuchtes Grundwasser, etc.)
-> Zugang zu gesichertem Bewässerungswasser erweist sich al entscheidender
Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg
-> Übernutzung der Wasservorräte, Grundwasserspiegel sinkt dramatisch und
die einfachen Brunnen der Bauern fallen zuerst trocken.
>; Wegen der Kapitalintensität der neuen, stärker technisierten
Produktionsweisen profitierten in erster Linie die Großbauern, da diese das
notwendige Kapital hatten, während die der restlichen ländlichen Bevölkerung
beim Existenzminimum stagnieren und die männliche Bevölkerung durch Arbeiten in
den Städten zu überleben versuchte.
Probleme der Entwicklungsländer und die Lösungsansätze:
Grundlegende Probleme und Indikatoren der Unterentwicklung:
>;Zur Charakterisierung des Entwicklungstandes eines Landes werden
Indikatoren aus den Bereichen Bevölkerung, Ernährung, Gesundheitswesen,
Bildungswesen, Wirtschaft, Verkehrs- und Kommunikationswesen.
>;Unter den ökonomischen Indikatoren fasst man: geringes BSP/ Kopf, extrem
ungleiche Verteilung des BSP, niedrige Spar- und Investitionstätigkeit, hohe
Arbeitslosigkeit, große Bedeutung des informellen Sektors, bedeutende Rolle des
primären Sektors, defizitärer Außenhandel (unausgeglichener Außenhandel: die
Exportstruktur der meisten Entwicklungsländer ist einseitig auf die Märkte der
Industrieländer ausgerichtet mit einem hohen Anteil mineralische und
agrarischer Rohstoffe; Verschlechterung der Terms of Trade: sind das in gleiche
Währungseinheiten ausgedrückte Austauschverhältnis von Exporten und Importen
eines Landes. Verschlechterung hat im dem Sinne stattgefunden, dass ein Land
für die gleiche Menge eines Importproduktes eine größere Menge eines
Exportproduktes verkaufen muss. Die Verschlechterung der Terms of Trade sind
weltweit steigende preise für Industrieerzeugnisse als Folge des zunehmenden
Wohlstandes in den Industrieländern und eines Überangebots auf dem Weltmarkt;
hohe Auslandsverschuldung: wichtigste Ursache waren die Ölpreissteigerungen in
den 70er- Jahre, der Preisverfall für viele Rohstoffe und in der Folge sinkende
Exporteinnahmen der Entwicklungsländer)
>;Demographische Indikatoren: hohe Bevölkerungswachstum, niedrige
Lebenserwartung, rasche Verstädterung, umfangreiche Binnen- und
grenzüberschreitende Migration
>;Soziokulturelle Indikatoren: hohe Analphabetenraten, geringe soziale
Mobilität (traditionelle Werte wie z.B. Religion), Benachteiligung von Frauen
>;Politischer Problembereich: meist in Ländern mit einem autoritären Regime
oder Militärdiktatur. Nachteil der allgegenwärtigen Korruption, die Verletzung
von Menschenrechten, gewaltsame Konflikte, die zur Flucht und Vertreibung
führen und unangemessene Rüstungsausgaben.
Folgen sind unter Anderem die Verstärkung des Teufelskreises der Armut
-> Tragfähigkeit der Erde:
Gemeint ist die Zahl der Menschen, die mit den Produkten der zur Verfügung
stehenden Anbaufläche ernährt werden kann.
Geographie am EMA
Dienstag, 4. August 2015
Montag, 17. November 2014
Abitur-Wiederholung I
Physiogeographische Grundlagen, Landwirtschaft, Industrie-Energie
Klimaklassifikation & Vegetationszonen
o Polare Zone (Eiswünte): niederschlagsarm, Dauerfrost, unter 0°
o Subpolare/Kalte Klimazone
-(Tundra) trockene Winter, geringer Sommerniederschlag, kein deutlicher Jahreszeitenwechsel
-(Taiga) Boreale (nördliche) Nadelwaldzone (+Birke), T um 0°
o gemäßigte Zone/Mittelbreiten Westwindgürtel, wechselhaft mit hohen Niederschlägen
-Sommergrüne Laub- und Mischwaldzone, T um 8°
-Steppe (Ukraine, Kasachstan, Dakota) <500mm
-Wüste (Gobi) <100mm
o Subtropen , T um 18°, Jahreszeitenklima
-Westseite: Hartlaubgewächse ("Mittelmeerklima"), (Kalifornien, Kapland, Mittelchile)
-Steppenzone (Nordafrika) <500mm
-Wüstenzone (nördliche Sahara, Namib) <100mm
o TROPEN, Tageszeitenklima, Zenitalstand der Sonne, zwischen den Wendekreisen
-Wüste (südliche Sahara) <100mm
-Savannenzone (tropisches Wechselklima)-Dornsavanne 3 Mon. humid <500mm, Trockensavanne
6 Mon. humid <1000mm, Feuchtsavanne 9 Mon. humid
-Tropischer Regenwald (immerfeuchtes Regenwaldklima), ganzjährig sehr warm und feucht
http://www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/klimageographie/medien_klimageographie/luftdruckverteilung_januar1.gif
Luftdruck und Winde:
o Gebiete mit unterschiedlichen Druckverhältnissen (Hoch- bzw. Tiefdruck) besteht die Tendenz zum Druckausgleich. D.h. Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem hohen Luftdruck strömen zum Gebiet mit einem tiefen Druck.
o Vertikale Zirkulation:
warme Luft dehnt sich nach oben aus und kühlt ab. Die Luft sinkt daraufhin ab. (Bsp. Innertropische Konvergenzzone [ITC])
o Polare Zone (Eiswünte): niederschlagsarm, Dauerfrost, unter 0°
o Subpolare/Kalte Klimazone
-(Tundra) trockene Winter, geringer Sommerniederschlag, kein deutlicher Jahreszeitenwechsel
-(Taiga) Boreale (nördliche) Nadelwaldzone (+Birke), T um 0°
o gemäßigte Zone/Mittelbreiten Westwindgürtel, wechselhaft mit hohen Niederschlägen
-Sommergrüne Laub- und Mischwaldzone, T um 8°
-Steppe (Ukraine, Kasachstan, Dakota) <500mm
-Wüste (Gobi) <100mm
o Subtropen , T um 18°, Jahreszeitenklima
-Westseite: Hartlaubgewächse ("Mittelmeerklima"), (Kalifornien, Kapland, Mittelchile)
-Steppenzone (Nordafrika) <500mm
-Wüstenzone (nördliche Sahara, Namib) <100mm
o TROPEN, Tageszeitenklima, Zenitalstand der Sonne, zwischen den Wendekreisen
-Wüste (südliche Sahara) <100mm
-Savannenzone (tropisches Wechselklima)-Dornsavanne 3 Mon. humid <500mm, Trockensavanne
6 Mon. humid <1000mm, Feuchtsavanne 9 Mon. humid
-Tropischer Regenwald (immerfeuchtes Regenwaldklima), ganzjährig sehr warm und feucht
http://www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/klimageographie/medien_klimageographie/luftdruckverteilung_januar1.gif
Luftdruck und Winde:
o Gebiete mit unterschiedlichen Druckverhältnissen (Hoch- bzw. Tiefdruck) besteht die Tendenz zum Druckausgleich. D.h. Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem hohen Luftdruck strömen zum Gebiet mit einem tiefen Druck.
o Vertikale Zirkulation:
warme Luft dehnt sich nach oben aus und kühlt ab. Die Luft sinkt daraufhin ab. (Bsp. Innertropische Konvergenzzone [ITC])
o Atmosphärische Zirkulation:
Erddrehung, Unterschiede in der globalen Strahlungsbilanz und Klima verursachen großräumige Luftströmungen am Erdboden und in der Höhe (Zone zwischen den Wendegebieten hat aufgrund des ganzjährig steilen Einfallswinkel der Sonne einen Strahlungsüberschuss, was wichtig für die Passatbildung ist). Dieser hohe Strahlungsüberschuss führt in den Tropen zu einer hohen Verdunstung und zum Aufsteigen von feuchtwarmen Luftmassen. Aufgrund des Defizits am Boden entsteht die äquatoriale Tiefdruckrinne. Das globale Austauschsystem (kalte Polarluft strömt an den Böden äquatorwärts und warme Tropenluft in der Höhe polwärts) findet in dieser Idealform nicht statt. Der Grund ist Corioliskraft, die als ablenkende Kraft der Erdrotation auf alle Massenbewegungen Einfluss nimmt.
o Entstehung von Hoch- und Tiefdruck:
>;Ursache: durch die unterschiedliche Sonneneinstrahlung und das unterschiedliche thermische Verhalten von Wasser und Land. Die Luft über der dem Land erwärmt sich schneller und stärker als über Wasser.
o Land-See-Wind:
entsteht ebenfalls aufgrund thermischer Unterschiede. Tagsüber weht einen ins Land gerichteten Wind (auflandiger), in der Nacht ein ablandiger.
o Föhn:
>;Ein trockener und warmer Fallwind, der beim überqueren eines Gebirges entsteht
>;Es erfolgt im Luv ( die der Windrichtung zugewandte Seite) eine Abkühlung der Luftmassen bis zum Kondensationsniveau
>;Aufstieg ist mit einem Steigungsregen (Niederschlag auf der Luv-Seite) verbunden
>;Nach dem Überqueren des Gebirges sinkt die Luftmasse ab und erwärmt sich. Die relative Luftfeuchte geht stark zurück und die Wolken lösen sich auf. Die nun erwärmte und trockene Luftmasse wird als "Föhn" bezeichnet.
o Passatzirkulation:
Die Passatzirkulation ist auch als "Hadley-Zirkulation" bekannt dort treffen Nordostpassate und Südostpassate aufeinander und bilden innertropische Konvergenzzone [ITC]). Im Bereich der äquatorialen Tiefdruckrinne kommt es zu einer starken Erwärmung der Erdoberfläche durch den Zenitalstandes der Sonne (Passatzirkulation wandert im Nordsommer Richtung Norden und im Nordwinter Richtung Süden). Die darüber liegende Luft wird angehoben und es entsteht ein thermisches Tief. Die aufsteigende Luft kondensiert schließlich auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit und führt zu heftigen Niederschlägen. In der Höhe hingegen bildet sich ein Hoch und aus diesem Höhenhoch strömt die Luft polarwärts. Im Bereich der Wendekreise sinken die Luftmassen ab, erwärmen sich und führt zu einem Hochdruck am Boden. Diesen Bereich nennt man auch die Rossbreiten. Von dort aus strömt die Luft, durch die Corioliskraft abgelenkt, wieder zum Bodentief (äquatoriale Tiefdruckrinne) als Passatwind.
o Monsun:
>Ist ein Sonderfall der Passatzirkulation
>Ist am indischen Subkontinent am stärksten ausgeprägt (SO-Passat wird am Äquator zu SW-Passat
>Die Ursache liegt in der Verschiebung der ITC
Boden
-> man unterscheidet nach Bodenart und Bodentyp:
-> Bodenart: klassifiziert den Boden nach der Korngröße; dabei hat Ton die kleinste Korngröße und Sand (danach kommt Kies, Schotter etc.) mit einer der größten Korngrößen. Je nach Korngrößer gibt es unterschiedliche Vor- und Nachteile: So hat z.B. Sand im Bereich Wasserdurchlässigkeit, Durchwurzelbarkeit, Durchlüftung und Bearbeitbarkeit bessere Eigenschaften als Ton. Im Bereich Porenvolumen, Wassergehalt (und Wasserhaltevermögen), Nährstoffgehalt und Kationenaustauschkapazität sind die Bodeneigenschaften bei Ton wiederum besser. Dies ist unter anderem wichtig für die Bearbeitung für landwirtschaftliche Zwecke und die damit verbundene Ertragssteigerung. Schluff (Löß), Lehm
-> Bodentyp: beschreibt den Entwicklungsstatus in einer bestimmten Umgebung. Es bilden sich jeweils typische horizontale Schichtungen heraus (Bodenprofil/ Bodenhorizonte). Man unterscheidet grob in: A-Horizont (Oberboden, reich an organischen Substanzen [humos]), B-Horizont (Unterboden, Mineralischer Horizont) und C-Horizont (Untergrund, Ausgangsgestein)
o Podsol (Bleicherde): Bodentyp des kühlgemäßigten humiden Klimas, insbesondere der Zone der kontinentalen Nadelwälder; Eigenschaften: extrem nährstoffarm, aber guter Lufthaushalt und Wasseraufnahmenfähigkiet; durch Dünnung und durch Tiefpflügung zur Aufbrechung der Ortsteinschichten als mäßig guten Ackerboden zu verwenden
o Rendzina: Bodentyp der gemäßigten Breiten, der sich auf harten Kalkgestein entwickelt; Eigenschaften: sehr hohe Durchlässigkeit trocknen schnell aus, meist nährstoffreich
o Braunerde: weit verbreitet in den kühl gemäßigten Klimaten West- und Mitteleuropas; Eigenschaften: Humusanreichung und hohe Speicherfähigkeit für Pflanzennährstoffe gute Ackerböden A-B-C
o Schwarzerde: Bodentyp der winterkalten Steppen in Osteuropa, Asien und Nordamerika; sie sind die fruchtbarsten und stabilsten Böden weltweit; Eigenschaften: hoher Humusanteil, gute Wasserdurchlässigkeit und Durchlüftung, sehr gute Speicherfähigkeit für Pflanzennährstoffe (in Deutschland nur in der Bördezone verbreitet: Magdeburger Börde, Braunschweiger Börde) A-C
o Bodentypen der Tropen
-> Ständig hohe Temperaturen und unterschiedliches Wasserangebot (je nach Klimazone) beeinflussen die chemische Verwitterung stark. Je höher die Temperatur und je ausreichender das Bodenwasser ist, desto schneller läuft der Verwitterungsprozess ab. Hinzu kommt, dass es in Regenzeiten zu einer starken Nährstoffauswaschung kommt, während sich in Trockenzeiten der Bodenwasserstrom nach oben bewegt. Folglich sind die Böden der Tropen auf Grund der intensiven Verwitterung in Regenzeiten sehr tiefgründig und meist vollständig verwittert, während sich wegen des fehlenden Wassers in Trockengebieten so genannte Skelettböden bilden.
-> Latosole (ferrallitische Böden, Laterit, tropische Roterden):
Die Hälfte des gesamten Regenwaldbestandes befindet sich auf solchen rötlichen Böden. Wie oben erwähnt führen die hohen Temperaturen und die starken Niederschläge zu einer starken chemischen Bodenverwitterung und damit auch zu sehr tiefgründigen Böden (20 - 50 m). Der unverwitterte C-Horizont liegt folglich viel zu tief für die Bäume und ist nicht erreichbar. Nährstoffe kommen somit also nur aus dem flachgründigen Humuskomplex (20 - 40 cm). Dieser flache A-Horizont ist ein Zeichen für den schnellen Abbau organischer Substanzen. Die Böden der Tropen sind also sehr nährstoffarm und können die enorme Biomasse nur wegen de Mykorrhizen (Wurzelpilze) produzieren. Diese nehmen nämlich die anfallenden Nährstoffe auf und geben sie an der Pflanzen weiter, währen die Pflanzen diese mit Kohlenhydrate versorgen. Aufgrund dieser Benachteiligungen ist der Feldbau nach Rodungen in dieser Region sehr schlecht. Denn nach nur wenigen Jahren sinken die Erträge wegen der hohen Auswaschungsverluste und der abnehmenden Düngewirkung der Asche.
Allerdings gibt es auch ein paar Gunsträume in den Feuchttropen. Darunter zählen: Die Überschwemmungsgebiete die den Boden den Boden düngen (z.B. Nileffekt); Gebiete mit vulkanischen Böden, die sehr mineralisch sind (z.B. Terrassenbau von Nassreis in Südostasien); Hangregionen mit starker Bodenerosion (paradoxerweise), die es ermöglicht, dass der mineralreiche C-Horizont für die Wurzel wieder erreichbar wird.
o Bodenverschlechterung
-> Nennt man auch Bodendegradierung oder Bodendegration. Darunter versteht man die Qualität eines Bodens.
-> Ursachen: Erosion, Versalzung, Verschmutzung mit Giften, Versauerung, Entwässerung, Laterisierung, großflächige Abholzung und ungünstige Formen der Bodenbearbeitung
-> Bodenerosion: durch Abholzung von Wäldern, Überweidung und nicht angepasster Bodenbearbeitung vom Menschen verursacht. Bei fehlen der schützenden Vegetationsdecke ist der Boden den Witterungseinflüssen, speziell dem Niederschlag, schutzlos ausgesetzt. Der fruchtbare A-Horizont wird dadurch zerstört und abtransportiert. Folglich werden gleichzeitig die nochvorhanden Nährstoffe ausgespült. In Trockengebieten hingegen herrscht eher die Winderosion vor. Überweidung und zu hoher Viehbestand und das Abholzen der trockenen Sträucher zur Feuerholzgewinnung sind die Ursache.
-> Bodenversalzung: ist eine Gefahr in Trockengebieten, bei der es zur Anreichung von Salz an der Bodenoberfläche kommt. Dies geschieht meistens durch unsachgemäße Bewässerung. Das Bewässerungswasser steigt durch die hohe Verdunstung im nach oben gerichteten Bodenwasserstrom nach oben. Das Wasser verdunstet an der Oberfläche und bleibt als Salz zurück. Dies zerstört die Pflanzen- und die Bodenstruktur. Durch eine überhöhte Düngung kann es ebenfalls zu einer Bodenversalzung kommen.
Landwirtschaft
o Primäres Ziel ist zunächst immer die Selbstversorgung. Seit der Kolonialzeit entstand allerdings ein neues Nutzungssystem wie Plantagen, deren Ziel die Versorgung des Weltmarktes darstellte.
o Man unterscheidet: ackerbauliche Nutzungsformen mit Landwechsel oder ortsfesten Anbau (bei Dauerkulturen und/ oder Kulturwechsel mit oder ohne Brachezeit). Ähnliches gilt auf für die Weide- bzw. Viehhalteform.
Landwirtschaft in Deutschland
Westdeutschland: Privateigentum, Streifenflur, Erbteilung
Enteignung von Großgrundbesitz (Betriebe über 100 ha) in % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche
Veränderung der Erzeugerpreise durch die Agrarreform 1984 (Preis im Mark je dt)
Einzelhandelsverkaufspreise für Nahrungs- und Genußmittel in der DDR (Preis in Mark)
Etwa 10% aller neuen Betriebe sind von westdeutschen oder ausländischen Unternehmer gegründet worden. Die landwirtschaftlichen Betriebe, in Ostdeutschland, haben eine größere Flächenausstattung. LPG/GmbHs haben von ehemaligen Bauern/Landbesitzer Flächen gepachtet.
Ökologische Landwirtschaft als Alternative
Möglichst geschlossene Kreisläufe bei Nährstoffen und Mitteleinsatz
Niedriger Düngeraufwand, Nutzpflanzen bekommen ihre Stickstoffversorgung durch Leguminosen (= Pflanze) und durch Verwendung von betrieblichen Wirtschaftdüngung (Kompost)
Kein Einsatz von Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln: Wildkräuter und Ungeziefer werden durch Bodenbearbeitung und nach Möglichkeit ganzheitliche bekämpft ("Nützlinge" bekämpfen "Schädlinge", geeignete Fruchtfolgen, gemischter Anbau von Pflanzen etc.)
Vielseitige Bodennutzung, keine Monokulturen, Futterpflanzen und Leguminosen sind stark vertreten
Das Ziel ist eine nachhaltige Fruchtbarkeit des Bodens, deshalb wird auf Ausgewogenheit zwischen Boden erschöpfenden und Boden verbessernden Pflanzen geachtet
Geringerer Tierbesatz als in herkömmlichen Betrieben, kein Zukauf von Futtermitteln sondern Bindung an die Betriebsfläche, möglichst geschlossener Kreislauf von Nährstoffen
Artgerechte Haltung (Auslauf, Stallbelegung, Nahrung) geeigneter Rassen und dadurch Förderung der natürlichen Krankheitsresistenz der Tiere
Einsatz von pflanzlichen Heilmitteln (Ausnahme im Notfall)
Wird in einem Betrieb nach diesen Richtlinien gearbeitet, wird dieser von der EU finanziell gefördert
Die Attraktivität des Biobaus basiert auf den höheren Marktpreisen für die Erzeugnisse, auch wenn die Erträge geringer ausfallen > ökologisch wirtschaftende Landwirte erzielen demnach einen etwas höheren Gewinn. Allerdings erweist sich die Vermarktung der Ökoprodukte als problematisch (Erfolg hängt stark von der Akzeptanz der Konsumenten ab, Ökoprodukte meist zu teuer). Folglich gehen die Biobauern zur Direktvermarktung auf den Wochen märkten oder auf den Hof über.
Landwirtschaft in Europa:
o Agrarpolitische Entwicklung:
-> Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)
-> 1957 in Rom entwickelte Grundlinien (EWG-Vertrag)
-> griff massiv in die Marktprozesse ein
-> Ziele der GAP:
>; Erhöhung der Produktivität in der Landwirtschaft > dadurch soll auch das Einkommen der Landwirte gewährleistet werden
>; Stabilisierung der Märkte (Angebot = Nachfrage)
>; Sicherung der Lebensmittelversorgung
>; Belieferung der Verbraucher zu angemessenen Preisen
>; Sicherstellung der Versorgung
-> Grundsätze der GAP:
>; Freier Warenverkehr
>; Präferenz (= Vorzug, Vorrang) der innergemeinschaftlichen Produktion gegenüber Einfuhren und die gemeinsame Finanzierung > d.h. Abschaffung der Zölle innerhalb der EG und Einführung von Absatz- und Preisgarantie ohne quantitative Abnahmebeschränkungen; importierte Erzeugnisse aus Drittstaaten werden teurer als die EG-Erzeugnisse.
-> EU-Landwirte werden durch diese Abschöpfung (= Einfuhrabgaben) von der Konkurrenz des Weltmarktes geschützt und die fehlenden Abnahmebeschränkung führt zu einer Überproduktion.
-> Begriffserklärung:
o Richtpreis: ist ein vorgegebner Verkaufshöchstpreis
o Schwellenpreis: liegt geringfügig darunter, wobei sich die Differenz aus den Umschlagskosten und der Importeurspanne ergibt. Einfuhren aus Nicht-EG/EU Länder sollen in Duisburg nur zum Richtpreis bzw. in Rotterdam zum Schwellenpreis angeboten werden
o Abschöpfung: entspricht der Einfuhrabgabe und liegt in Höhe des Unterschied zwischen Schwellenpreis und den wesentlich niedrigeren Weltmarktpreis. Die Abschöpfung fließt in die Kassen der EU
o Interventionspreis: ist eine Art garantierter Mindestpreis
-> Probleme und Maßnahmen der GAP:
>; Produktion erfährt durch stärker wachsenden technischen Fortschritt (gegenüber der Nachfrage) eine Sättigung > Überproduktion (Selbstversorgungsgrad stieg z.B. in Frankreich von 102 % auf 238 %)
>; Überschüsse werden auf Eu-Kosten eingelagert und die leicht verderblichen Agrarprodukte werden vernichtet
>; Überschüsse werden auf den Weltmarktpreis "heruntersubventioniert" und exportiert
>; Diese Preisstützung wird aus dem Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefond für die Landwirtschaft (EAGFL) getragen, der wiederum vom EU-Budget finanziert wird
>; Subventioniert wird die Landwirtschaft zusätzlich aus dem nationalen Budget und zum Anderen tragen die Konsumenten in Form von künstlich erhöhten Lebensmittelpreisen die Lasten
>; Die GAP führt auch in außenwirtschaftlicher Hinsicht Probleme mit sich: die Abschottung des europäischen Marktes und die subventionierten Exporte stehen im Widerspruch zu den Grundsätzen der Welthandelsorganisation (WTO), die Entwicklungsländer z.B. werden dadurch geschädigt (heimische Wirtschaft geht auf Grund der billigen Exporte zugrunde)
Wachsende Kritik und Kosten zwingen die EU zu Maßnahmen:
EU-Agrarreform 1992:
Reform der GAP:
-> Quotenregelung (Bsp. Milch): Jeder Betrieb bekommt eine Höchstmenge ("Quote") für seine Produktion zugeteilt. Bei Überschreitung muss eine Abgabe bezahlt werden.
-> Senkung der Erzeugerpreise
-> Für die wichtigsten Agrarprodukte und für Rindfleisch wurde die Preisstützung gesenkt und direkte Ausgleichzahlungen (Beihilfen) eingeführt, die bei den Ackerbauprodukten an die Einhaltung einer bestimmten Flächen gebunden sind > Flächenstilllegung.
-> Senkung der Garantiepreise: weniger Anreiz auf möglichst große Produktionsmengen
http://www.europarl.europa.eu/brussels/website/media/modul_07/Abbildungen/Images/me_Rubriken_Haushalt2010.jpg
-> Abgrenzung des EG-Binnenmarktes vom Weltmarkt:
>;Durch Zölle
>;Beim Export werden Ausfuhrerstattungen gewährt
>;Wenn ein Teil auf dem Binnenmarkt nicht zu einem bestimmten Preis abgesetzt werden kann, wird die Ware zum Interventionspreis gekauft und wieder auf den Binnenmarkt zurückgegeben oder sie werden exportiert
>;Preissystem (s.o.)
>;Somit kann die EU bei ihren Exporten mit den niedrigen Weltmarktpreisen mithalten, indem die Differenz zwischen Weltmarkt- und EU-Preisen durch Exportsubventionen ausgeglichen werden kann.
-> Der Binnenmarkt wird so vor Drittländer geschützt.
oEs gab weiterhin Kritik von der USA: Garantiepreise seien unerlaubte Subventionierung und behindern den Welthandel (Bsp. Bananenkrieg)
oLomé-Abkommen (Verträge zwischen EU/EG und AKP-Staaten)
-> Für 99,5% der AKP-Erzeugnisse freier Marktzugang in die EU (allerdings mit Quotenregelung, Exporte über die Quote werden mit Zoll belegt, wenn auch der Zoll geringer ausfällt, als bei anderen Staaten)
-> Produkte aus konkurrierenden Ländern werden mit Zöllen belegt
-> Struktur der EU-Landwirtschaft:
Betriebsstrukturen:
-> Relative Häufigkeit von Großbetreiben trifft für Länder mit großflächigem Getreideanbau (z.B. Frankreich) oder mit früh eingesetztem Strukturwandel (GB) zu
-> Dominanz der Kleinbetrieb vor allem im Mittelmeerraum
-> Relativ häufiges Vorkommen von Kleinbetrieben in Belgien und Niederlande (Unterglaskultur) und Österreich (Bergbauanteil)
Pflanzliche Produktion:
-> Physische Faktoren:
-> Klima
-> Vegetation/ Bodentiere
-> Wasser
-> Gestein > Boden: Art (Korngröße), Typ (Horizontabfolge), Wert
-> Relief
-> Exposition ( Ausrichtung eines Hanges oder einer andern Reliefart auf Sonneneinrichtung)
-> Anthropogene Faktoren:
-> Kulturelle Tradition: Persönlichkeit des Landwirts, Religion, Erbrecht: Anerbenrecht oder Realerbteilung
-> Wirtschaftlich politische Rahmenbedingung: Subvention (Agrarpolitik), Bauernverbände
-> Technologie: Know-How
-> Kapital- Finanzmarkt
-> Agrarbesitz
-> Markt - Kaufverhalten/ Arbeit
-> Ziel:
-> Zunehmende Unabhängigkeit von naturräumlichen Faktoren
-> Steigende Produktivität und Gewinne
-> Sonstige Faktoren:
-> Energie
-> Pflanzenschutz/ Düngung
-> Bewässerung
-> Tiermedizin/ -hygiene
-> Gewächshäuser
Tierische Produktion:
-> Wird stärker von nicht natürlichen Faktoren beeinflusst, wie Kapitalbesitz, Verkehrslage, Absatzmarkt und Verbraucherverhalten
Merkmale und Probleme der Intensivlandwirtschaft am Beispiel der Massentierhaltung:
Tierbestände stiegen nach dem 2. Weltkrieg explosionsartig an. Dafür waren und sind folgende Aspekte maßgeblich:
Steigende Nachfrage nach Fleisch mit wachsenden Wohlstand
Unbegrenzte Einfuhrmöglichkeiten an Futtermittel aus Übersee
Verbesserung der Infrastruktur und Spezialisierung der Betriebe
Konsequente Nutzung von technischen Innovationen
Ausgeprägter Konzentrationsprozess
Aufkommen agroindustrieller Unternehmen mit vertikaler Integration ( > Zusammenarbeit von betrieben aufeinander folgender Produktionsstufen)
Entwicklung von Verbundsystemen i der Agrarwirtschaft
Agroindustrie/ Agrobuisness
Standardisierte Massenproduktion
Übernahme technischer Verfahren (z.B. computergesteuerte Fütterung und Entsorgung) und wissenschaftliche Innovationen (Medikamenteneinsatz, Hochleistungsfütterung
Hoher Kapital- und Energieeinsatz
Extreme Spezialisierung mit sektoraler und regionaler Konzentration
Horizontale Konzentration/ Integration:
Zusammenarbeit von Betrieben gleicher Produktionsstufen
Gemeinsame Vermarktung
Gemeinsamer Einkauf
Gemeinsame Nutzung (Maschinen etc.)
Vertikale Konzentration/ Integration:
Aufeinander folgende Produktionsstufen
Automatisierungsgrad (z.B. Mischfutterwerk) > Ackernutzung (meist Mais und Gerste) für die Bedürfnisse der Tierproduktion, wegen Landknappheit besteht oft die Notwendigkeit, Futter zuzukaufen
Abfallstoffe werden aufbereitet und vermarktet (Trockenkot für Pilzsucht, Schlachtabfälle als Tierfutter)
Neuster Stand der Technik (Forschungslabor, internes Informationssystem)
Verkehranbindung sowie Nähr zu vor- und Nachgelagerten Betrieben zur Verarbeitung, Lagerung und Service
Ökologische Probleme:
Die Intensivlandschaft und die Massentierhaltung muss sich seit der 80er Jahre verstärkt mit ihren negativen Folgen auseinander setzen:
Hoher Anfall an tierischen Exkrementen und Gülle sowie deren Entsorgung
Auftreten epidemischer Tierkrankheiten (z.B. Schweinepest, MKS) in Großbeständen
Kritik an der Art der Tierhaltung (nicht artgerechte Käfighaltung)
Einsatz von umstrittenen Futterzusatzstoffen und Medikamenten (z.B. Hormone, Tiermehl) bzw. Pestizide bei Feldkulturen mit entsprechenden Rückständen in Lebensmitteln
Entstehung von Monokulturlandschaften mit sinkender Anzahl der Kulturpflanzen und Zunahme der Erosion
Zerstörung traditioneller Strukturen (Aufgabe und Verfall mittlerer und kleinerer Bauernhöfe)
Seit der 90er Jahre versucht die Intensivlandwirtschaft auf den öffentlichen Druck zu reagieren, denn infolge steigender Gülle und Mineraldünger wuchs der durchschnittliche Überschuss an Stickstoff im Boden stark an. Außerdem nahm der Nitratgehalt des Grundwassers gesundheitlich bedenkliche Werte an > Gülle- und Düngerverordnungen, die die Mengen pro Fläche, den zeitliche Einsatz im Laufe eines Jahres und Kontrollen des Nährstoffgehaltes regeln. Hinzu kommen Haltungsregeln bei den Masttieren und Richtlinien zur Käfighaltung
Kritik verschärfte sich zunehmend wegen des BSE, der MKS, Geflügelpest, etc. Denn diese Seuchen zeigten die problematischen Aspekte der Intensivwirtschaft:
Infektionskrankheiten breiten sich infolge beengter Tierhaltung rasch aus
Die Produktion von nicht natürlichen Tierfutter (Tiermehl zur Verwendung als Mastfutter) kann die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen
Die europaweite, grenzüberschreitende Vertragslandwirtschaft verursacht stark zunehmende Tiertransporte und beschleunigt die Erregerverbreitung
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Modell des demographischen Übergangs
o Phase 1 (Prätransformative oder Vorbereitungsphase): Bevölkerungsprozess in Agrargesellschaften, hohe Geburten- und Sterberate ergeben geringes Bevölkerungswachstum
o Phase 2 (Frühtransformative oder Einleitungsphase): Frühindustrieller Bevölkerungsprozess, rasch sinkende Sterberate bei gleich bleibender Geburtenrate führen zu starker Bevölkerungszunahme
o Phase 3 (Mitteltransformative oder Umschwungphase): Übergangsperiode, Geburtenraten beginnen zu sinken und die Sterberaten nehmen nur noch wenig ab, was zu einer abflachenden Bevölkerungszunahme führt
o Phase 4 (Spättransformative oder Einlenkungsphase): Bevölkerungsprozess der Industrieländer, niedrige Geburten- und Sterberaten ergeben eine geringe Bevölkerungszunahme
o Phase 5 (Posttransformative oder Phase des Ausklingens): Postindustrieller Bevölkerungsprozess, Geburtenüberschuss verwandelt sich in ein Defizit, die Bevölkerung schrumpft (gilt für hoch entwickelte Länder in Europa und Japan)
o Ursachen des Verlaufs:
>; Wirtschaftlicher Wandel: Agrargesellschaft > Industriegesellschaf, Kinder werden nicht mehr für die Landwirtschaft benötigt, außerdem Verbesserung der Produktivität in der Landwirtschaft und fortschreitende technische Entwicklung
>; Steigender Wohlstand: soziale Sicherung, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung > Kinder verlieren die Funktion als Altersvorsorge
>; Veränderte Gesetzgebung: Kinderarbeit verboten, Kinder sind nun ein Kostenfaktor > Schulpflicht statt Beitrag zum Familieneinkommen
>; Religiöse Gründe: Kinder waren oder sind noch ein Statussymbol
>; Mangel an Ernährung
>; Bessere Kenntnisse in Sachen Verhütung, etc.
>; Bessere hygienische Bedingung und ärztliche Versorgung, so wie Fortschritte in der Medizin
o Länder die schon länger in der 3. Phase des demographischen Übergangs verharren, haben die höchsten jährlichen Wachstumsraten. In Staaten, wo das Bevölkerungswachstum größer ist als das Wirtschaftswachstum, vergrößert sich die Armut und je ärmer die Bevölkerung ist, desto vorteilhafter und wichtiger ist eine große Kinderzahl > demographische Falle (Bevölkerungsfalle oder Armutsfalle)
o Bevölkerungspyramiden im Zusammenhang mit dem demographischen Übergang:
>; Phase 1 - Pagodenform: Basis ist breit, die Spitze niedrig und die Flanken sind durchgebogen als Folge hoher Sterblichkeit im Kindesalter und geringer Lebenserwartung
>; Phase 2 - Dreiecksform: Basis bleibt breit wegen der anfänglich noch steigenden Geburtenrate, die Spitze wird höher wegen der gestiegenen Lebenserwartung
>; Phase 3 - Pyramide mit schmaler Basis: wirtschaftliche Entwicklung hat zu einem veränderten generativen Verhalten geführt
>; Phase 4 - Glockenform: Geburtenrate und Sterberate sind nahezu ausgeglichen, die Bevölkerungszahl stagniert
>; Phase 5 - Urnenform: Sterberate ist höher als die Geburtenrate, die Bevölkerung schrumpft
o Mögliche Verringerung des starken Bevölkerungswachstum:
>; Änderung des Reproduktionsverhalten > Voraussetzungen: 1.) Es muss der Wunsch der Paare sein weniger Kinder zu bekommen, 2.) Die Elternpaare müssen in der Lage sein, die Zahl, ihrer Kinder ihrem Wunsch entsprechend beeinflussen, d.h. ungewollte Schwangerschaften bzw. Geburten zu verhindern
>; Stärker Einsatz von Verhütungsmittel und Aufklärung über die Anwendungsmethoden (bessere Bildung wird vorausgesetzt)
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Verstädterung, Urbanisierung und Metropolisierung:
o Flächenmäßiges Wachstum der Städte und der steigende Anteil der städtischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung nennt man Urbanisierung oder Verstädterung.
o Zunehmende Verstädterung wird in den Metropolen bereits bestehende Wohnungsnot und die erheblichen infrastrukturellen ökonomischen Problemen dramatisch verschärfen.
o Der Begriff Metropole ist nicht einheitlich zu definieren, obwohl Flächengröße, Einwohnerzahl und -dichte als wichtigstes Abgrenzungskriterium gilt. Unter Metropolisierung versteht man das explosionsartige Bevölkerungswachstum der Metropolen.
o Ursachen der Urbanisierung und Metropolisierung:
Land-Stadt-Wanderung: Push-Faktoren Pull Faktoren
Push-Faktoren (Abstoßungskräfte):
-> üben einen Druck auf die Landbevölkerung aus, die ländlichen Regionen zu verlassen
-> häufigster Grund: Bevölkerungsdruck > Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum sind zu groß geworden. Die landwirtschaftlichen Flächen sind durch Teilung zu klein geworden, um ihre Eigentümer ernähren zu können.
-> Zahl der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft wird durch die Mechanisierung verringert
-> Weit verbreitete Armut > Hoffnung auf sozialen Aufstieg
>; Dies kann unter anderem zu einer Wanderbewegung vom Land in die Stadt (Landflucht) verursachen. Andere Ursachen für die Landflucht können sein: Missernten infolge von Dürren, ökologische Probleme wie Erosionsschäden durch Übernutzung, allg. die Lebensqualität auf dem Land sinkt.
Pull-Faktoren (Anziehungskräfte):
-> Hohe Attraktivität der Städte
-> Konzentration von Arbeitsplätzen mit besseren Verdienst- und Aufstiegs-möglichkeiten (sozialer Aufstieg)
-> Bessere Bildungsmöglichkeiten, Einrichtungen des Gesundheitswesen, allg. bessere Infrastruktur
o Die Disparitäten zwischen Land und Stadt werden immer größer, da vom Land her besonders die wirtschaftlich und sozial aktiven jungen Menschen in der Altergruppe zwischen 15 und 24 Jahren abwandern (selektive Migration).
o Bei einer ausgeprägten Binnenwanderung kommt es zu einer Überalterung der ländlichen Bevölkerung. Bei einer selektiven Migration bleiben nämlich meist Alte, Frauen und Kinder zurück. Die wirtschaftliche aktive Jugend, die für die Realisierung von Entwicklungsprojekten ausschlaggebend wäre, fehlt.
o Aufnahmekapazität der Städte ist überfordert und die Zuwanderer finden in der Regel im formellen Sektor keine Anstellung. Ihnen bleibt meistens nur eine Tätigkeit im informellen Sektor.
o Die Meisten lassen sich in Marginalsiedlungen (Siedlung am Rand einer Metropole) nieder und sind so genannte Spontansiedlungen, da sie innerhalb kürzester Zeit entstehen. Sie heißen auch squatter settlements, da sie auf illegal besetztem Land entstehen. Der häufig benutzte Begriff Slums ist nicht zutreffend. Denn darunter versteht man sozial degradierte Stadtteile.
o Nachteile der Marginalsiedlungen sind zum einen die Lage am Stadtrand, weil die Bewohner zum Erreichen ihrer meist zentrumsnahen Arbeitsplätze Geld für die öffentlichen Verkehrsmittel aufbringen müssen. Hinzu kommt, dass sie keine Infrastruktur aufweisen und sie keinen Zugang zu Strom und Wasser haben. Ein weiteres Problem liegt in der Abwasser- und Müllentsorgung (Gefahr durch Seuchen)
o Agglomerationsnachteile der Metropolen durch zunehmende Luftverschmutzung, Entsorgungs-probleme, Versorgungsprobleme und Verkehrsprobleme etc.
o Vorteile der Metropolisierung sind der beschleunigte soziale Wandel und der Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.
Industrialisierung in den Entwicklungsländern
o Nach dem amerikanischen Ökonomen W. Rostow müssen alle Länder fünf Entwicklungsphasen durchlaufen:
>; Traditionelle Gesellschaft
>; Übergangsgesellschaft
>; Startgesellschaft
>; Reife Industriegesellschaft
>; Massenkonsumgesellschaft
o Für die Entwicklungsländer ist die dritte Phase, in der es darum geht, einen sich selbst tragenden Wachstumsprozess (Take-off) einzuleiten, am Kritischsten. Das Haupthindernis ist der Kapitalmangel, der ausschließlich durch die finanzielle Entwicklungshilfe anderer Länder überwunden werden sollte. Es soll also ein Modernisierungsprozess angeschoben werden, indem man industrielle Wachstumspole in peripheren Regionen gründet, um so den Ausgleich regionaler und wirtschaftlicher Disparitäten zu ermöglichen. Nach der Theorie der Wachstumspole, ist es wichtig, sich auf wenige ausgewählte Räume zu konzentrieren (dezentralisierte Konzentration) und dort so genannte Leitindustrie zu fördern. Bei der Ballung wirtschaftliche Aktivitäten gewinnt das Wachstum an Eigendynamik, ruft die Gründung weiterer Betriebe hervor und breitet sich in benachbarten Regionen aus (Spread-Effekt).
o Nach heutiger Kenntnis ist der Versuch der peripheren Industrialisierung durch die Gründung von Wachstumspolen häufig misslungen. Die Gründe für das Scheitern sind vielseitig:
>; Eine von außen gesteuerte Industrialisierung ist weniger an den Bedürfnissen des Landes und stärker an den Erwartungen der in den Weltmarkt eingebundenen Konzerne orientiert
>; Modernstes kapitalintensive Technologien sind erforderlich
>; Industrie in den Wachstumspolen ist in der Regel monostrukturiert und bei veränderter Nachfrage auf dem Welt- und Binnenmarkt wenig flexibel
>; Die industrielle Produktion erfolgt hauptsächlich in Form "verlängerter Werkbänke", ein Technologie- und Know How-Transfer findet kaum statt
>; die vom Staat zu leistenden Vorkosten für die notwendige Infrastruktur werden durch Kredite finanziert, die z einer Erhöhung der Schuldenlast des Entwicklungslandes führt
Die "Vier Kleinen Tiger" (Singapur, Hongkong, Taiwan und Südkorea) haben gezeigt, dass auch Entwicklungsländer den wirtschaftlichen Aufstieg schaffen können und dies auch ohne heimische Rohstoffbasis und ohne großen Binnenmarkt. Die zahlreichen positiven Entwicklungspotenziale, die ihren Aufstieg zu den Schwellenländern oder NICs ( Newly Industrializing Countries) begünstigten, sind:
>; Küstenlage und gut ausgebaute Hafenstandorte
>; Konsequentes Bekenntnis zur Marktwirtschaft
>; Steigerung der agrarischen Produktion durch Agrarrefomen
>; Konsumverzicht und hohe Sparquote der Bevölkerung
>; Geringe Einflüsse von Gewerkschaften, dadurch niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, geringe Lohnnebenkosten
o Die wirtschaftliche Entwicklung Ost- und Südostasiens erfolgt in mehreren zeitlich aufeinander -folgenden, sich überlappenden Wellenbewegungen, die durch das "Modell der Fluggänse"
(Japan vor den 4 Kleinen Tigern, dann China und Südostasien)
beschrieben werden kann:
>; Am Beginn steht die Abhängigkeit von Importen wegen fehlender eigener Industrieproduktion
>; Aufbau einer lokalen Industrie zur Herstellung einfacher, arbeitsintensiver Güter bei geringem Kapitalbedarf (Importsubstitution)
>; Anstieg der heimischen Industrieproduktion durch Einführung kapital- und technologieorientierte Produktionsverfahren, Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung und zunehmender Export hochwertiger Hightech-Produkte. Wegen Erhöhung der allgemeinen Produktionskosten (z.B. Lohnkosten) und Konkurrenz neu aufsteigender Schwellenländer Zunahme des Imports billiger Massengüter.
Entwicklungstheorien
o Wachstumsstrategie (s.o.):
>; Wachstumsorientierte Modernisierungstheorie durch einen von außen eingeleitete Entwicklungsschub (Big Push) in den Wachstumspolen (meist durch Prestigeprojekte)
>; Misserfolg durch Erdölverteuerung und deren explosionsartig steigende Auslandverschuldung
o Grundbedürfnisstrategie:
>; Diese Strategie darf nicht mit Almosen oder Sozialhilfe verwechselt werden. Im Vordergrund steht nämlich die Hilfe zur Selbsthilfe
o Modernisierungstheorie:
>; Die Ursachen der Unterentwicklung sind in den Entwicklungsländern selbst zu suchen.
>; Die Entwicklungsprozesse sind Übergangserscheinungen zwischen vorindustrieller und industrieller Phase
>; Das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem der westlichen Industrieländer ist das Vorbild für die noch unterentwickelten Länder. Die Industrialisierung ist die wirksamste Entwicklungsmaßnahme
>; Prinzip der Wachstumspole (s.o.)
>; Der in wirtschaftliche Verflechtungen stark integrierte moderne Industriesektor lässt Zuliefer- und Weiterverarbeitungsindustrie entstehen (rückwärts- und Vorwärtskopplung)
o Dependenztheorie:
>; Ursache der Unterentwicklung ist seid kolonialer zeit die Einbindung in der Weltarbeitsteilung und somit eine Folge der Abhängigkeit (Dependenz) von den Industrieländern
>; Die von außen geleitete Entwicklung hat die Zerstörung traditioneller Wirtschafts- und Sozialstrukturen in Entwicklungsländern verursacht
>; Währen der Kolonialzeit wurden die Entwicklungsländer als Rohstofflieferant ausgebeutet
>; Die staatliche Unabhängigkeit hat die Weltarbeitsteilung nicht verändert. Die Bedeutung der neuen Staaten als zukünftige Abnehmer von Industrieprodukten wuchs
>; An der Stelle der politischen tritt die wirtschaftliche Abhängigkeit. Internationale Konzerne investieren verstärkt in den Entwicklungsländern für deren Binnenmarkt. Ausländisches Know-how, Kapital und Management gewinnen an Einfluss.
>; Zunahme der regionalen Disparitäten zwischen der Peripherie und den Wachstumspolen. Ungleichgewichtungen werden nicht abgebaut sondern verstärkt
o Autozentrierte Entwicklung:
>; Entwicklungsländer soll durch eine vorübergehende Abkopplung vom Weltmarkt in ausgewählten Sektoren eine unabhängige Entwicklung anstreben. Ihr Hauptziel ist es wirtschaftliche Kapazitäten aufzubauen, um zunächst die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen.
>; Entwicklung eines ausgewogenen Binnenmarktes
>; Export und Import dienen nur der Ergänzung des Binnenmarktes. Zum Schutz der jungen Industrie sind Zoll- und Handelsschranken unerlässlich.
Weltwirtschaftliche Verflechtungen und Globalisierung:
-> Welthandel setzt sich aus verschiedenen Strömen zusammen: Warenströmen, Kapitalströmen, Dienstleistungsströmen
-> Vorbedingung für diese Entwicklung war die Kolonialzeit und deren Komplementärhandel. Der Süden liefert für den Industrialisierungsprozess die nötigen Rohstoffe und sichert so die Rohstoffbasis. Darüber hinaus diente er als erweiterter Absatzmarkt für industrielle Massenprodukte. Dem Süden war damit seine Rolle in der internationalen Arbeitsteilung.
-> Um den Welthandel so liberal wie möglich zur gestalten, wurde eine Weltwirtschaftordnung konzipiert, die den dauerhaften Abbau von tarifären (Zölle, Strafzölle) und nicht-tarifären (z.B. Importquoten) Handelshemmnissen sichern sollten. Diese Regeln enthalten das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT.
-> In den vergangen vierzig Jahren hat sich der Welthandel vom klassischen Komplementärhandel weit entfernt. Etwa drei Viertel des Warenaustausches bestreiten heute die Industrieländer im intra-industriellen Handel untereinander. Hier dominieren Kernräume der USA, Europa und Japan, der Triade, an welche die jeweiligen wirtschaftlichen Ergänzungsräume, so genannte Semiperipherien angebunden sind.
-> Nachteile:
o häufig genannter Faktor: die "Globalisierungsfalle". Daraus geht hervor, dass nur noch 20 % der Bevölkerung ausreicht um die Wirtschaft in Schwung zu halten. Die so genannte 20:80 Gesellschaftsordnung.
o bei Globalisierung verbindet man immer zunehmende Arbeitslosigkeit, Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, Kürzungen von Staatsausgaben, Senkung von Löhnen (auf Niveau von Billiglohnländer in westlichen Industrieländern) und Streichung von Sozialleistungen
o das Kapital ist sehr mobil, d.h. die Länder betreiben einen stärken Standortwettbewerb und können somit den Unternehmen dem Kapital bzw. den Investoren keine hohen Steuern wie z.B. die Gewerbesteuer auferlegen ( > fehlende Steuereinnahmen für den Staat)
o viele Menschen sind der Meinung, dass die Globalisierung und die damit verbunden gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Veränderungen die nationale Politik durch die Weltmärkte und den Weltkonzernen beeinflusst wird.
o zunehmender Wanderungsdruck ( > Einwanderungspolitik erforderlich)
o globale Probleme wie im Umweltschutz, Energieverbrauch und in der Belastung der Wasserressourcen
-> Vorteile:
o wird behauptet, dass internationaler Freihandel der Ausgangspunkt für Wohlstand der Nation sei ( > Globalisierungsfalle führe zum Protektionismus und gefährde somit den Wohlstand)
o führe zur Spezialisierung jeder Nation auf ihre Stärken, d.h. billigere Herstellung von Gütern und Produktionsvorteil einzelner Nationen ( > die ganze Welt profitiert von den günstigen Produkten)
o größte Vorteil bei den Konsumenten wegen dem preiswerten und vielfältigen Angebot)
o politische Gründe: durch die Handelsbeziehungen wird eine friedliche Koexistenz von Staaten betrieben
o größere Tauschmöglichkeit auf internationaler Ebene (in Form von Know-how, Kultur etc.)
o Globalisierung kann z.B. eine unerwünschte Monopolmacht eines einzelnen Unternehmen einschränken und fördert den Wettbewerb (zu Gunsten des Verbrauchers)
o Verbesserung der Informations- und Kommunikationstechnik sowie Verringerung der Transportkosten
-> Gewinner und Verlierer:
o meistens werden als Gewinner die Westlichen Industrieländer genannt und als Verlierer die Entwicklungsländer. Man urteilt also meistens nach der wirtschaftlichen Stärke eines Landes, was zwar nicht unbedingt falsch ist, aber die wahren Gewinner der Globalisierung sind meistens die multinationalen Unternehmen. Man kann aber nicht eindeutig sagen, wer die Gewinner der Globalisierung sind, da diese sowohl Vorteile als auch Nachteile für alle bringt.
o Entwicklungsländer und Schwellenländer können Verlierer sein. Die Verlierer sind vor allem die, denen empfohlen wurde den Handel mit Industrieländern zu unterbinden (weit verbreiteter Irrtum). Denn einige asiatische Länder, die auf demselben niedrigen Entwicklungsniveau standen, betrieben die Strategie der Handelsöffnung, welche zu wirtschaftlich besseren Ergebnissen führte (s. China, Taiwan, etc.). Somit ist Ostasien zum Beispiel ein Gewinner der Globalisierung. Ein Teil der Niedriglohnländer sind Gewinner der Globalisierung, da multinationale Unternehmen ihre Produktion in solche Länder verlegen (bestimmte Vorraussetzungen müssen allerdings gegeben sein: nähe zum Meer bzw. eine relativ gute Infrastruktur, günstige Politik, gute Kommunikationsanschlüsse etc.). Ein weiterer Vorteil wäre, dass solche Unternehmen das technische Know-how mitbringen. Sollte allerdings eine Krise drohen, sind die Unternehmen wegen ihrer Mobilität in Finanz- und Realkapital (Maschinen und Produktionsanlagen) schnell aus dem Land weg
o Westliche Industrieländer sind ebenfalls die Gewinner und zugleich Verlierer der Globalisierung. Zum einen sind sie die Gewinner, weil sie die besten Vorraussetzungen für die Unternehmen erfüllen (gute Infrastruktur, nötiges Know-how vorhanden, ein großer Absatzmarkt, ein günstige Politik bzw. niedrige Steuern, etc.). Kurz gesagt, die Entwicklung des Produktes findet meistens in den technisch hoch entwickelten Kernräumen wie Nordamerika, Westeuropa und Ostasien und die endgültige Massenproduktion meistens in Niedriglohnländern. Und wegen der hohen Kaufkraft dieser Kernräume orientieren sich die Unternehmen mit ihren Produkten an diese Länder. Allerdings sind die westlichen Industrieländer häufig auch die Verlierer der Globalisierung, denn diese können mit dem niedrigen Lohn der Entwicklungs- bzw. Schwellenländern nicht mithalten, was dazu führt, dass die Unternehmer die Produktion verlagern und dies führt in den Industrieländern verstärkt zur Erhöhung der Arbeitslosigkeit. Weiterhin werden durch die günstigere Produktion und durch die zunehmende Konkurrenz die Weltmarktpreise immer tiefer runtergedrückt, was zur Folge hat, dass kleinere Unternehmen in diesen Kernräumen nicht mithalten können (besonders deutlich am stark subventionierten Agrarmarkt der EU). Um diese zu schützen müssen diese Länder zu Lasten der multinationalen Unternehmer und der Konsumenten, protektionistische Maßnahmen wie Handelsbarrieren und Schutzzölle einführen.
o die Konsumenten sind wegen den stark fallenden Preisen die Gewinner der Globalisierung. Aber sie können genau genommen auch die Verlierer sein, denn zuvor sicher geglaubte Arbeitsplätze könnten durch solche Unternehmen in kürzester zeit in ein anderes Land verlagert werden. Die Folge: die Menschen sind arbeitslos und stehen auf der Straße.
o die multinationalen Unternehmen sind aufjedenfall die Gewinner der Globalisierung. Nur die kleineren Unternehmen sind teilweise wegen ihrer schlechten Konkurrenzfähigkeit die Verlierer, aber es gibt auch viele heimliche Gewinner der Globalisierung unter den lokalen Unternehmen.
Chronologie der zunehmenden Verflechtungen weltwirtschaftlicher Beziehungen:
o Die 1960er-Jahre:
-> So genannten goldenen Jahre der Weltwirtschaft
-> Wirtschaftliche Wachstum und internationaler Handelsaustausch begünstigten sich wechselseitig
-> Nach Auflösung der europäischen Kolonialreiche gingen mehrere unabhängig gewordene Staaten den Weg der nachholenden Industrialisierung
-> Der inter-industrielle Nord-Süd-Handel nahm zu: Arbeitsintensive Massenprodukte stagnierender und schrumpfender Industriezweige wurden immer häufiger in NICs hergestellt und lösten Strukturanpassungskrisen in den Industrieländern aus (z.B. Textil- und Bekleidungsindustrie, Kohle und Stahl, etc.)
-> In dieser Phase dominierte die Importsubstitutionspolitik
o Die 1970er-Jahre: Schlüsselphase für Globalisierung und Regionalisierung:
-> Neben der Importsubstitution kam die Phase der passiven Lohnveredelung > Arbeitsintensive Industriezweige, die kaum noch Erträge erwirtschafteten, wurden in Form der verlängerten Werkbänke in Niedriglohnländer verlagerten.
-> Trotz aller Bekenntnisse zur Bedeutung des freien Welthandels waren es vor allem die führenden Handelsnationen, die sich gegen Einfuhren aus Billiglohnländern mit protektionistischen Maßnahmen schützten. Neben Zöllen wurden auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse, mit denen die Konkurrenz von den heimischen Märkten ferngehalten wurde, eingeführt. Zu den wichtigsten geschützten Sektoren gehört bis heute der Agrarmarkt in allen drei Kernräume (USA, Europa und Japan).
o Die 1980er- und 1990er-Jahre: Die Globalisierung auf dem Vormarsch:
-> Die passive Lohnveredelung verlor an Bedeutung und es trat eine zunehmende Orientierung nach den Hauptabsatzmärkten auf. Unternehmen aus einem Kernraum investierten in den jeweils anderen Kernräumen der Triade oder in deren Semiperipherien, um von dort aus Zugang zu Märkten zu haben und gleichzeitig Einfuhrbeschränkungen sowie Wechselkurse zu umgehen. Die treibende Kraft hinter dieser Neuorientierung sind die Transnationalen Konzerne (TNK, auch "global players").
-> Drastische Senkung der Transportkosten
-> Produktionsschritte werden weltweit nach den günstigsten Standort oder Lieferant gesucht (outsourcing - Hersteller bezieht von weltweit verstreuten Zulieferern immer mehr teile vormontiert als Komponenten und Module, die just-in-time in den Werken in Europa oder den USA endmontiert werden, leistungsfähige Computernetzwerke gewährleisten zeitgleich Disposition, Kontrolle und Kostenabwicklung)
-> Hohe Flexibilität der Konzerne
Industrie:
Sekundärer Sektor:
Industrie im weiteren Sinne: Energie/ Umweltversorgung, Bergbau, Baugewerbe, Handwerk
Industrie im engeren Sinne: verarbeitendes Gewerbe
Produktionsfaktoren: Boden, Arbeit, Kapital (Geld- und Sachkapital), Rohstoffe, Hilfsstoffe, Unternehmerleistung, Erfindergeist
Industrielle Strukturen und ihr Wandel:
Entwicklung der industrieräumlichen Struktur:
Man unterscheidet in Europa zwischen zentrale Wirtschafts- und Industrieräume bestehend aus Kernzonen und Randlagen sowie periphere Wirtschaftsräume
Kernzone (Forschung und Entwicklung, High-Tech-Werkstoffe, Tertiärisierung der Produktion et.)
Randlagen (spezialisierte Produktion bzw. Massenprodukte, veraltete Technologien)
Periphere Wirtschaftsräume (Niedriglohnländer, Massenprodukte, energie- und rohstoffintensiv etc.)
Kohlelagestätten wurden in der industriellen Revolution (19. Jh.) zum bestimmenden Standortfaktor > kennzeichnend war bei diesen Industriegebieten die Monostruktur der Montanindustrie, die bis in die Frühzeit der Industrialisierung zurückreichten > Altindustriegebiet
Merkmale eines Altindustriegebietes:
Ruhrgebiet, Saarland, Oberschlesien, Lothringen, Wallonie, Liverpool-Leeds, Glasgow, Lille
>;Sehr hohe Einwohnerdichte
>;Hohe Industriedichte
>;Hoher Anteil an Industriebeschäftigten
>;Umweltbelastungen
>;Hohe Arbeitslosenquote
>;Abwanderung der Bevölkerung (besonderes Jüngere)
Ursache: Stilllegung von Anlagen in der Stahl- und Eisenindustrie
Standortvorteile: neue Planungs- und Entwicklungsmöglichkeiten auf großer Fläche (> Revitalisierung), qualifizierte Arbeitskräfte, gute Infrastruktur und großer Absatzmarkt
Wachstumsregionen wie die so genannte "Blaue Banane" sind besonders durch ihre High-Tech-Industrien und ihrer "Footloose Industrien" gekennzeichnet, Ansiedlung häufig wegen den "weichen" Standortfaktoren (teilweise auch wegen der "harten" Standortfaktoren)/ man spricht von einem Wandel der klassischen Produktionsfaktoren zu den "harten" und "weichen" Standortfaktoren
Merkmale der Wachstumsindustrie:
Großer Einsatz an wissenschaftlich-technischen Personal
Hoher Anteil der Betriebsausgaben für Forschung und Entwicklung
Einsatz neuster Werkstoffe, Verfahren und Maschinen
Einsatz neuer Organisations-, Informations- und Kommunikationsformen
Merkmale der Wachstumsregion:
Oberbayern, Stuttgart, Düsseldorf, Jena, Dresden, Flandern, Niederlande, Hamburg
Großer Anteil der Beschäftigten in der High-Tech- und Wachstumsindustrie
Zuzug junger qualifizierter Arbeitskräfte
Standorte von Hochschulen, privaten und staatlichen Forschungsinstituten
Optimale Verkehrsanbindung
Geringe Arbeitslosenquote
Vielfältiges internationales Kulturangebot
Industrieller Strukturwandel in Europa:
Schlagworte: Agglomeration, Dezentralisierung, Deindustrialisierung und Tertiärisierung, Lean Production und Just-in-Time, etc.
Agglomeration (Def.): Verdichtung von Wirtschaft sowie technischer Infrastruktur und Bevölkerung
Agglomerationsvorteil: nach der industriellen Standortlehre: Kostenvorteile für die Produktion, Vermarktung und für den "Raum" (= Standortfaktoren)
Lean Production: Unternehmensstrategie mit dem Ziel in allen Bereichen Kosten und Ressourcen zu minimieren. Unter anderem auch die Reduzierung der Fertigungstiefe (> Einführung des outsourcing: verstärkter Zukauf betreiben und weniger selbst fertigen)
Just-in-Time-System: Produktions- und Logistiksystem für eine höhere Flexibilität und Lieferbereitschaft
Energie
Kernkraftwerk Rheinsberg in der DDR
Erddrehung, Unterschiede in der globalen Strahlungsbilanz und Klima verursachen großräumige Luftströmungen am Erdboden und in der Höhe (Zone zwischen den Wendegebieten hat aufgrund des ganzjährig steilen Einfallswinkel der Sonne einen Strahlungsüberschuss, was wichtig für die Passatbildung ist). Dieser hohe Strahlungsüberschuss führt in den Tropen zu einer hohen Verdunstung und zum Aufsteigen von feuchtwarmen Luftmassen. Aufgrund des Defizits am Boden entsteht die äquatoriale Tiefdruckrinne. Das globale Austauschsystem (kalte Polarluft strömt an den Böden äquatorwärts und warme Tropenluft in der Höhe polwärts) findet in dieser Idealform nicht statt. Der Grund ist Corioliskraft, die als ablenkende Kraft der Erdrotation auf alle Massenbewegungen Einfluss nimmt.
o Entstehung von Hoch- und Tiefdruck:
>;Ursache: durch die unterschiedliche Sonneneinstrahlung und das unterschiedliche thermische Verhalten von Wasser und Land. Die Luft über der dem Land erwärmt sich schneller und stärker als über Wasser.
o Land-See-Wind:
entsteht ebenfalls aufgrund thermischer Unterschiede. Tagsüber weht einen ins Land gerichteten Wind (auflandiger), in der Nacht ein ablandiger.
o Föhn:
>;Ein trockener und warmer Fallwind, der beim überqueren eines Gebirges entsteht
>;Es erfolgt im Luv ( die der Windrichtung zugewandte Seite) eine Abkühlung der Luftmassen bis zum Kondensationsniveau
>;Aufstieg ist mit einem Steigungsregen (Niederschlag auf der Luv-Seite) verbunden
>;Nach dem Überqueren des Gebirges sinkt die Luftmasse ab und erwärmt sich. Die relative Luftfeuchte geht stark zurück und die Wolken lösen sich auf. Die nun erwärmte und trockene Luftmasse wird als "Föhn" bezeichnet.
o Passatzirkulation:
Die Passatzirkulation ist auch als "Hadley-Zirkulation" bekannt dort treffen Nordostpassate und Südostpassate aufeinander und bilden innertropische Konvergenzzone [ITC]). Im Bereich der äquatorialen Tiefdruckrinne kommt es zu einer starken Erwärmung der Erdoberfläche durch den Zenitalstandes der Sonne (Passatzirkulation wandert im Nordsommer Richtung Norden und im Nordwinter Richtung Süden). Die darüber liegende Luft wird angehoben und es entsteht ein thermisches Tief. Die aufsteigende Luft kondensiert schließlich auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit und führt zu heftigen Niederschlägen. In der Höhe hingegen bildet sich ein Hoch und aus diesem Höhenhoch strömt die Luft polarwärts. Im Bereich der Wendekreise sinken die Luftmassen ab, erwärmen sich und führt zu einem Hochdruck am Boden. Diesen Bereich nennt man auch die Rossbreiten. Von dort aus strömt die Luft, durch die Corioliskraft abgelenkt, wieder zum Bodentief (äquatoriale Tiefdruckrinne) als Passatwind.
o Monsun:
>Ist ein Sonderfall der Passatzirkulation
>Ist am indischen Subkontinent am stärksten ausgeprägt (SO-Passat wird am Äquator zu SW-Passat
>Die Ursache liegt in der Verschiebung der ITC
Boden
-> man unterscheidet nach Bodenart und Bodentyp:
-> Bodenart: klassifiziert den Boden nach der Korngröße; dabei hat Ton die kleinste Korngröße und Sand (danach kommt Kies, Schotter etc.) mit einer der größten Korngrößen. Je nach Korngrößer gibt es unterschiedliche Vor- und Nachteile: So hat z.B. Sand im Bereich Wasserdurchlässigkeit, Durchwurzelbarkeit, Durchlüftung und Bearbeitbarkeit bessere Eigenschaften als Ton. Im Bereich Porenvolumen, Wassergehalt (und Wasserhaltevermögen), Nährstoffgehalt und Kationenaustauschkapazität sind die Bodeneigenschaften bei Ton wiederum besser. Dies ist unter anderem wichtig für die Bearbeitung für landwirtschaftliche Zwecke und die damit verbundene Ertragssteigerung. Schluff (Löß), Lehm
-> Bodentyp: beschreibt den Entwicklungsstatus in einer bestimmten Umgebung. Es bilden sich jeweils typische horizontale Schichtungen heraus (Bodenprofil/ Bodenhorizonte). Man unterscheidet grob in: A-Horizont (Oberboden, reich an organischen Substanzen [humos]), B-Horizont (Unterboden, Mineralischer Horizont) und C-Horizont (Untergrund, Ausgangsgestein)
o Podsol (Bleicherde): Bodentyp des kühlgemäßigten humiden Klimas, insbesondere der Zone der kontinentalen Nadelwälder; Eigenschaften: extrem nährstoffarm, aber guter Lufthaushalt und Wasseraufnahmenfähigkiet; durch Dünnung und durch Tiefpflügung zur Aufbrechung der Ortsteinschichten als mäßig guten Ackerboden zu verwenden
o Rendzina: Bodentyp der gemäßigten Breiten, der sich auf harten Kalkgestein entwickelt; Eigenschaften: sehr hohe Durchlässigkeit trocknen schnell aus, meist nährstoffreich
o Braunerde: weit verbreitet in den kühl gemäßigten Klimaten West- und Mitteleuropas; Eigenschaften: Humusanreichung und hohe Speicherfähigkeit für Pflanzennährstoffe gute Ackerböden A-B-C
o Schwarzerde: Bodentyp der winterkalten Steppen in Osteuropa, Asien und Nordamerika; sie sind die fruchtbarsten und stabilsten Böden weltweit; Eigenschaften: hoher Humusanteil, gute Wasserdurchlässigkeit und Durchlüftung, sehr gute Speicherfähigkeit für Pflanzennährstoffe (in Deutschland nur in der Bördezone verbreitet: Magdeburger Börde, Braunschweiger Börde) A-C
o Bodentypen der Tropen
-> Ständig hohe Temperaturen und unterschiedliches Wasserangebot (je nach Klimazone) beeinflussen die chemische Verwitterung stark. Je höher die Temperatur und je ausreichender das Bodenwasser ist, desto schneller läuft der Verwitterungsprozess ab. Hinzu kommt, dass es in Regenzeiten zu einer starken Nährstoffauswaschung kommt, während sich in Trockenzeiten der Bodenwasserstrom nach oben bewegt. Folglich sind die Böden der Tropen auf Grund der intensiven Verwitterung in Regenzeiten sehr tiefgründig und meist vollständig verwittert, während sich wegen des fehlenden Wassers in Trockengebieten so genannte Skelettböden bilden.
-> Latosole (ferrallitische Böden, Laterit, tropische Roterden):
Die Hälfte des gesamten Regenwaldbestandes befindet sich auf solchen rötlichen Böden. Wie oben erwähnt führen die hohen Temperaturen und die starken Niederschläge zu einer starken chemischen Bodenverwitterung und damit auch zu sehr tiefgründigen Böden (20 - 50 m). Der unverwitterte C-Horizont liegt folglich viel zu tief für die Bäume und ist nicht erreichbar. Nährstoffe kommen somit also nur aus dem flachgründigen Humuskomplex (20 - 40 cm). Dieser flache A-Horizont ist ein Zeichen für den schnellen Abbau organischer Substanzen. Die Böden der Tropen sind also sehr nährstoffarm und können die enorme Biomasse nur wegen de Mykorrhizen (Wurzelpilze) produzieren. Diese nehmen nämlich die anfallenden Nährstoffe auf und geben sie an der Pflanzen weiter, währen die Pflanzen diese mit Kohlenhydrate versorgen. Aufgrund dieser Benachteiligungen ist der Feldbau nach Rodungen in dieser Region sehr schlecht. Denn nach nur wenigen Jahren sinken die Erträge wegen der hohen Auswaschungsverluste und der abnehmenden Düngewirkung der Asche.
Allerdings gibt es auch ein paar Gunsträume in den Feuchttropen. Darunter zählen: Die Überschwemmungsgebiete die den Boden den Boden düngen (z.B. Nileffekt); Gebiete mit vulkanischen Böden, die sehr mineralisch sind (z.B. Terrassenbau von Nassreis in Südostasien); Hangregionen mit starker Bodenerosion (paradoxerweise), die es ermöglicht, dass der mineralreiche C-Horizont für die Wurzel wieder erreichbar wird.
o Bodenverschlechterung
-> Nennt man auch Bodendegradierung oder Bodendegration. Darunter versteht man die Qualität eines Bodens.
-> Ursachen: Erosion, Versalzung, Verschmutzung mit Giften, Versauerung, Entwässerung, Laterisierung, großflächige Abholzung und ungünstige Formen der Bodenbearbeitung
-> Bodenerosion: durch Abholzung von Wäldern, Überweidung und nicht angepasster Bodenbearbeitung vom Menschen verursacht. Bei fehlen der schützenden Vegetationsdecke ist der Boden den Witterungseinflüssen, speziell dem Niederschlag, schutzlos ausgesetzt. Der fruchtbare A-Horizont wird dadurch zerstört und abtransportiert. Folglich werden gleichzeitig die nochvorhanden Nährstoffe ausgespült. In Trockengebieten hingegen herrscht eher die Winderosion vor. Überweidung und zu hoher Viehbestand und das Abholzen der trockenen Sträucher zur Feuerholzgewinnung sind die Ursache.
-> Bodenversalzung: ist eine Gefahr in Trockengebieten, bei der es zur Anreichung von Salz an der Bodenoberfläche kommt. Dies geschieht meistens durch unsachgemäße Bewässerung. Das Bewässerungswasser steigt durch die hohe Verdunstung im nach oben gerichteten Bodenwasserstrom nach oben. Das Wasser verdunstet an der Oberfläche und bleibt als Salz zurück. Dies zerstört die Pflanzen- und die Bodenstruktur. Durch eine überhöhte Düngung kann es ebenfalls zu einer Bodenversalzung kommen.
Landwirtschaft
o Primäres Ziel ist zunächst immer die Selbstversorgung. Seit der Kolonialzeit entstand allerdings ein neues Nutzungssystem wie Plantagen, deren Ziel die Versorgung des Weltmarktes darstellte.
o Man unterscheidet: ackerbauliche Nutzungsformen mit Landwechsel oder ortsfesten Anbau (bei Dauerkulturen und/ oder Kulturwechsel mit oder ohne Brachezeit). Ähnliches gilt auf für die Weide- bzw. Viehhalteform.
Landwirtschaft in Deutschland
Westdeutschland: Privateigentum, Streifenflur, Erbteilung
Die
Entwicklung der Landwirtschaft in der DDR
1.
Landwirtschaft in der DDR seit dem II.WK:
Bodenreform
(1945-1949):
Der Inhalt der Bodenreform war folgender:
Sämtliche Betriebe mit mehr als 100 ha Betriebsfläche, einschließlich des
gesamten Inventars und sämtliche Betriebe auch unter
100 ha,
deren Eigentümer als aktive Vertreter der NSDAP bzw. als Kriegsschuldige oder
Kriegsverbrecher eingestuft wurden, entschädigungslos zu enteignen. Die
Durchführung der Bodenreform erfolgte, unter Anleitung der Länderverwaltungen
(Kreis- und Gemeindeverwaltung). Das Grundeigentum der Kirchen wurde von der
Bodenreform nicht betroffen. Die enteigneten Flächen wurden überwiegend
ehemaligen Landarbeitern, landarmen Bauern, Umsiedlern und Flüchtlingen aus
Pommern, Schlesien und Ostpreußen (ehemalige deutsche Ostgebiete, jetzt Polen) zur
Bewirtschaftung übergeben. Auf ca. 5% der Flächen wurden Volkseigene Güter
(VEG) als staatliche Musterbetriebe eingerichtet. Die enteigneten Landmaschinen
wurden in den Maschinen-Ausleih-Stationen von vielen Landarbeitern
genutzt. Zur Sicherung der
Nahrungsmittelversorgung wurde eine Ablieferungspflicht eingeführt.
Enteignung von Großgrundbesitz (Betriebe über 100 ha) in % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche
Mecklenburg
|
46
|
Brandenburg
|
35
|
Sachsen-Anhalt
|
29
|
Sachsen
|
20
|
Thüringen
|
14
|
Kollektivierung
(1952-1960):
Diese
Phase stand unter dem Motto "Freiwillige Vorbereitung des Sozialismus auf
dem Lande". Um den Bauern den Zugang zur kollektiven Betriebsweise zu
erleichtern, entstanden 3 Typen von LPG (Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft).
Typ I:
genossenschaftliche Nutzung des eingebrachten Ackerlandes der Mitglieder
Typ II:
die Mitglieder brachten nicht nur Land, sondern auch Tiere, Maschinen und
Geräte
zur genossenschaftlicher Nutzung
ein
Typ III:
der gesamte Besitz floss in die kollektive Bewirtschaftung ein. Jedes
LPG-Mitglied
konnte aber 0,5 ha privates Hofland bewirtschaften und eine begrenzte
Anzahl von Nutztieren halten
.
Kooperation
(1960-1968):
Das Ziel
der Kooperationsphase war es die Produktionseinbrüche der vergangenen Jahre
wettzumachen (=> höhere Ernteerträge und mehr tierische Produkte) und diese
neuen Genossenschaften in gefestigte LPG des Typs III zu überführen. Außerdem
war man bestrebt eine Vergrößerung der bestehenden Betriebe zu erreichen (z.B.
durch Zusammenlegung einzelner LPG). Eine Zusammenarbeit der LPG mit der
Industrie und den Dienstleistungssektor wurde von der SED erzwungen. In den nun
entstehenden Kooperationsverbänden repräsentierte sich die "ökonomische
Einheit von Erzeugern, Lagerung, Verarbeitung und Absatz der
Agrarprodukte". ...Wobei die LPG des Typen I und II in der Preisgestaltung
und in den Finanzierungsmöglichkeiten gegenüber den LPG des Typs III
benachteiligt wurden. Ab 1968/69 spezialisierte sich die Landwirtschaft. Es
entstanden 2 Arten von LPG. Die einen waren auf die Pflanzenproduktion und die
anderen auf die Tierproduktion spezialisiert. Außerdem entstanden 32 Kombinate
für Industrielle Mast.
Industrialisierung
in der Landwirtschaft (1968-1983):
Durch die
Industrialisierung der Landwirtschaft wollte man unabhängig von negativen
Witterungsbedingungen werden (darum Düngung, Pflanzenschutz, Mechanisierung,
spezielle Züchtungen, Melioration). Durch Monokulturen wollte man die Vorteile
der Massenproduktion nutzen. Außerdem war man ständig bestrebt die
Stallkapazitäten zu erhöhen, um möglichst viel Fleischprodukte und
Milchprodukte zu erhalten. Die landwirtschaftliche Produktion wurde in
hochspezialisierte Arbeitsabläufe untergliedert.
Richtungsänderungen
(1983-1989):
Auf dem
"Deutschen Bauernkongreß" in Berlin 1982 wurde die
"Wiederherstellung der organischen Einheit von Pflanzen- und Tierproduktion"
gefordert. In den nun folgenden Jahren wurde die Spezialisierung und
Industrialisierung der Agrarwirtschaft wieder eingeschränkt. In den LPG wurden
Neubauten eingestellt, auch die Stallkapazität der Betriebe wurde vermindert
und die Pflanzen mußten wieder auf Standortbedingungen abgestimmt werden
(weniger Dünger, Pestizide). Diese Richtungsänderungen haben die
agrarökologische Situation verbessert. Seit die Agrarreform von 1984 mußten die
Agrarbetriebe höhere Bezugspreise für Produktionsmittel bezahlen. Sie war eine
Aufforderung zur Sparsamkeit, Kostensenkung und Steigerung der Produktivität.
Bezugspreise
für landwirtschaftliche Produktionsmittel in der DDR, Preise in Mark
1982
|
1984
|
|
Traktor
|
113.000
|
162.000
|
Mähdrescher
|
70.000
|
130.000
|
Dieselkraftstoff
(Liter)
|
0,55
|
1,40
|
Strom
(kWh)
|
0,16
|
0,23
|
Dünger
(2-Preis pro kg)
|
0,70
|
1,45
|
Fischmehl
(dt)
|
83,00
|
216,00
|
Veränderung der Erzeugerpreise durch die Agrarreform 1984 (Preis im Mark je dt)
1982
|
1984
|
|
Weizen
|
35,00
|
64,00
|
Roggen
|
45,00
|
66,00
|
Kartoffeln
|
27,00
|
47,00
|
Zuckerrüben
|
8,50
|
15,20
|
Aber die
Waren sind im Handel nicht teurer geworden, weil der Staat sie subventioniert
hat.
Einzelhandelsverkaufspreise für Nahrungs- und Genußmittel in der DDR (Preis in Mark)
Warenarten
|
Einheit
|
1970
|
1980
|
1989
|
Weizenmehl
|
1 kg
|
1,32
|
1,32
|
1,32
|
Roggenmischbrot
|
1 kg
|
0,52
|
0,52
|
0,52
|
Weißbrot
|
1 kg
|
1,00
|
1,00
|
1,00
|
Vollmilch
|
0,5 l
|
0,36
|
0,36
|
0,34
|
Butter
|
1 kg
|
9,60
|
9,60
|
9,60
|
Eier
|
Stück
|
0,34
|
0,34
|
0,34
|
Bohnenkaffe
|
1 kg
|
70,00
|
70,00
|
70,00
|
Tee
|
1 kg
|
24,00
|
24,00
|
24,00
|
Fazit:
Der
Agrarsektor belastete den Staatshaushalt der DDR übermäßig. Durch die
Subventionierung der Produktionsmittel und der Lebensmittel hatte der Staat
jährlich mehrere Millionen Mark kosten. Verschiedene Faktoren haben auch zu
Ertragseinbußen geführt.
z.B. -
Wasser- und Winderosion
- ertragsmindernde Bodenverdichtung
durch schwere Maschinen
- Ertragsminderung durch die teilweise
nicht sachgerechte Entsorgung von Abfallstoffen aus der Tierproduktion
Durch die
extrem große Betriebsgröße hat man lange An- und Abfahrtswege, ca. 15 km. Der
LPG wurden auch Planaufträge ohne Rücksicht auf Rentabilität erteilt. In der
Landwirtschaft waren auch zu viele Arbeiter beschäftigt.
2.
Landwirtschaft in den neuen Bundesländern ab 1990:
Seit der
Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 herrscht Marktwirtschaft.
In den
Neuen Bundesländern gelten die bundesdeutschen Rechtsvorschriften, darüber
hinaus sind die Marktordnungsregeln der Europäischen Gemeinschaft anzuwenden.
Die deutsche Wiedervereinigung stellt die ostdeutsche Landwirtschaft vor
schwierige Anpassungsprobleme.
Umstrukturierungs-
und Anpassungsprozeß:
Die Preise für Agrarprodukte sind gefallen.
Erzeugnisse
(in 100 kg)
|
DDR
(1989)
|
Neue
Bundesländer (1990/91)
|
Milch
|
169
Mark
|
58 DM
|
Weizen
|
67 Mark
|
31 DM
|
Schweinefleisch
|
629
Mark
|
307 DM
|
-
Unklare Eigentumsverhältnisse
Unklare Eigentumsverhältnisse
=> 1.
Fall: Flächen der Großgrundbesitzer, die bei der Bodenreform (1945 - 1949)
enteignet
worden (über 100 ha)
=> 2. Fall: Flächen der Genossenschaftsmitglieder, die während der Kollektivierung
=> 2. Fall: Flächen der Genossenschaftsmitglieder, die während der Kollektivierung
in die LPG eingebracht
wurden
-im 1. Fall entschied das Bundesverfassungsgericht auf Nichtrückgabe der
Flächen,
aber auf Entschädigung
aber auf Entschädigung
-und im 2. Fall, dass die Bauern
Anspruch auf die Flächen bzw. auf Pacht
haben
-Durch das Zusammenlegen der Flächen fehlen die Feldwege, Gräben und
Grenzsteine, dadurch können die verschiedenen Besitzer (der ursprünglich
kleinen Flächen) das Feld nicht bewirtschaften
- die Flächen sind teilweise so klein, das sich eine individuelle Nutzung nicht
lohnt
Probleme vier Möglichkeiten vor.
* Lösung der Probleme: Das Landwirtschafts-Anpassungsgesetz sieht vor
* Lösung der Probleme: Das Landwirtschafts-Anpassungsgesetz sieht vor
-
Verkauf der Flächen
-
Verpachtung der Flächen (nutzt die Mehrzahl der Landbesitzer)
-
Landtausch
-
Flurneuordnungsverfahren
Der hohe
Anteil der Verpachtung an ehemalige LPG in GmbH-Form, liegt daran, dass es nur wenige Wiedereinrichter gibt. Der Grund dafür
liegt daran, das die Arbeiter in der LPG spezialisiert waren. Sie hatten nicht
die Kenntnisse von Buchführung, Information über Fördermöglichkeiten,
Marktordnungsregeln und Tierschutzgesetze. Außerdem waren sie einen
8-Stunden-Tag, festen Urlaub und festes Gehalt gewöhnt.
Im Jahr
1993 arbeiteten nur noch etwa 150.000 Arbeitskräfte im Agrarsektor der neuen
Bundesländer. Dadurch wurde der Umstrukturierungsprozeß noch schwieriger, denn
in viele ländlichen Räumen der ehemaligen DDR, (z.B. Brandenburg und Mecklenburg -
Vorpommern)
waren viel stärker von den agrarischen Großbetrieben geprägt worden. Die LPG
war in den meisten Dörfern wichtigster oder einziger Arbeitgeber. Neben dem
Agrarbetrieb und dem angegliederten Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben hat es kaum andere Erwerbsmöglichkeiten
gegeben. Die meisten nicht-landwirtschaftlichen Bereiche wurden ausgegliedert
und privat weitergeführt. Viele dieser Einrichtungen (z.B. Kindergärten und
Konsumläden) waren alleine nicht existenzfähig und wurden geschlossen. Von
dieser Verschlechterung der wirtschaftlichen, sozialen und infrastrukturellen
Situation sind am meisten die Räume betroffen mit einer frühere Dominanz der
LPG, Marktferne und mit geringer Bevölkerungsdichte. In diesen Gegenden liegen
die Arbeitslosen weit über dem Durchschnitt.
Etwa 10% aller neuen Betriebe sind von westdeutschen oder ausländischen Unternehmer gegründet worden. Die landwirtschaftlichen Betriebe, in Ostdeutschland, haben eine größere Flächenausstattung. LPG/GmbHs haben von ehemaligen Bauern/Landbesitzer Flächen gepachtet.
Ökologische Landwirtschaft als Alternative
Möglichst geschlossene Kreisläufe bei Nährstoffen und Mitteleinsatz
Niedriger Düngeraufwand, Nutzpflanzen bekommen ihre Stickstoffversorgung durch Leguminosen (= Pflanze) und durch Verwendung von betrieblichen Wirtschaftdüngung (Kompost)
Kein Einsatz von Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln: Wildkräuter und Ungeziefer werden durch Bodenbearbeitung und nach Möglichkeit ganzheitliche bekämpft ("Nützlinge" bekämpfen "Schädlinge", geeignete Fruchtfolgen, gemischter Anbau von Pflanzen etc.)
Vielseitige Bodennutzung, keine Monokulturen, Futterpflanzen und Leguminosen sind stark vertreten
Das Ziel ist eine nachhaltige Fruchtbarkeit des Bodens, deshalb wird auf Ausgewogenheit zwischen Boden erschöpfenden und Boden verbessernden Pflanzen geachtet
Geringerer Tierbesatz als in herkömmlichen Betrieben, kein Zukauf von Futtermitteln sondern Bindung an die Betriebsfläche, möglichst geschlossener Kreislauf von Nährstoffen
Artgerechte Haltung (Auslauf, Stallbelegung, Nahrung) geeigneter Rassen und dadurch Förderung der natürlichen Krankheitsresistenz der Tiere
Einsatz von pflanzlichen Heilmitteln (Ausnahme im Notfall)
Wird in einem Betrieb nach diesen Richtlinien gearbeitet, wird dieser von der EU finanziell gefördert
Die Attraktivität des Biobaus basiert auf den höheren Marktpreisen für die Erzeugnisse, auch wenn die Erträge geringer ausfallen > ökologisch wirtschaftende Landwirte erzielen demnach einen etwas höheren Gewinn. Allerdings erweist sich die Vermarktung der Ökoprodukte als problematisch (Erfolg hängt stark von der Akzeptanz der Konsumenten ab, Ökoprodukte meist zu teuer). Folglich gehen die Biobauern zur Direktvermarktung auf den Wochen märkten oder auf den Hof über.
Landwirtschaft in Europa:
o Agrarpolitische Entwicklung:
-> Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)
-> 1957 in Rom entwickelte Grundlinien (EWG-Vertrag)
-> griff massiv in die Marktprozesse ein
-> Ziele der GAP:
>; Erhöhung der Produktivität in der Landwirtschaft > dadurch soll auch das Einkommen der Landwirte gewährleistet werden
>; Stabilisierung der Märkte (Angebot = Nachfrage)
>; Sicherung der Lebensmittelversorgung
>; Belieferung der Verbraucher zu angemessenen Preisen
>; Sicherstellung der Versorgung
-> Grundsätze der GAP:
>; Freier Warenverkehr
>; Präferenz (= Vorzug, Vorrang) der innergemeinschaftlichen Produktion gegenüber Einfuhren und die gemeinsame Finanzierung > d.h. Abschaffung der Zölle innerhalb der EG und Einführung von Absatz- und Preisgarantie ohne quantitative Abnahmebeschränkungen; importierte Erzeugnisse aus Drittstaaten werden teurer als die EG-Erzeugnisse.
-> EU-Landwirte werden durch diese Abschöpfung (= Einfuhrabgaben) von der Konkurrenz des Weltmarktes geschützt und die fehlenden Abnahmebeschränkung führt zu einer Überproduktion.
-> Begriffserklärung:
o Richtpreis: ist ein vorgegebner Verkaufshöchstpreis
o Schwellenpreis: liegt geringfügig darunter, wobei sich die Differenz aus den Umschlagskosten und der Importeurspanne ergibt. Einfuhren aus Nicht-EG/EU Länder sollen in Duisburg nur zum Richtpreis bzw. in Rotterdam zum Schwellenpreis angeboten werden
o Abschöpfung: entspricht der Einfuhrabgabe und liegt in Höhe des Unterschied zwischen Schwellenpreis und den wesentlich niedrigeren Weltmarktpreis. Die Abschöpfung fließt in die Kassen der EU
o Interventionspreis: ist eine Art garantierter Mindestpreis
-> Probleme und Maßnahmen der GAP:
>; Produktion erfährt durch stärker wachsenden technischen Fortschritt (gegenüber der Nachfrage) eine Sättigung > Überproduktion (Selbstversorgungsgrad stieg z.B. in Frankreich von 102 % auf 238 %)
>; Überschüsse werden auf Eu-Kosten eingelagert und die leicht verderblichen Agrarprodukte werden vernichtet
>; Überschüsse werden auf den Weltmarktpreis "heruntersubventioniert" und exportiert
>; Diese Preisstützung wird aus dem Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefond für die Landwirtschaft (EAGFL) getragen, der wiederum vom EU-Budget finanziert wird
>; Subventioniert wird die Landwirtschaft zusätzlich aus dem nationalen Budget und zum Anderen tragen die Konsumenten in Form von künstlich erhöhten Lebensmittelpreisen die Lasten
>; Die GAP führt auch in außenwirtschaftlicher Hinsicht Probleme mit sich: die Abschottung des europäischen Marktes und die subventionierten Exporte stehen im Widerspruch zu den Grundsätzen der Welthandelsorganisation (WTO), die Entwicklungsländer z.B. werden dadurch geschädigt (heimische Wirtschaft geht auf Grund der billigen Exporte zugrunde)
Wachsende Kritik und Kosten zwingen die EU zu Maßnahmen:
EU-Agrarreform 1992:
Im Jahr
1992 wurde eine umfassende Reform der Agrarpolitik der EG beschlossen.
Ziele der
Agrarreform: - Einschränkung der Überschussproduktion
-
Verminderung der umweltbelastenden Intensivwirtschaft
Die Agrarreform
sieht jetzt statt einer Marktstützung eine direkte Einkommensbeihilfe vor. Für
die Preis- und Mengensteuerung setzt die
Reform 3 Akzente:
1.
Die bisherigen Garantiepreise für wichtige Produkte werden in mehrjährigen
Stufenplänen
erheblich gesenkt und damit schrittweise an das Preisniveau auf dem Weltmarkt
angeglichen
2.
Betriebe mit Flächen über 15 ha müssen mindestens 15% der Flächen stilllegen,
wenn sie Prämien in Anspruch nehmen
wollen
3.
Einkommensverluste werden durch Ausgleichszahlungen und Flächenstilllegungs-
prämien
ausgeglichen
Die
Agrarreform setzt vorrangig bei der Getreideproduktion an, aber sie reguliert
nur geringfügig die anderen Überschussbereiche (z.B. Milchproduktion und
Rindermast). Außerdem decken die Ausgleichszahlungen nicht die
Einkommensverluste vollständig abReform der GAP:
-> Quotenregelung (Bsp. Milch): Jeder Betrieb bekommt eine Höchstmenge ("Quote") für seine Produktion zugeteilt. Bei Überschreitung muss eine Abgabe bezahlt werden.
-> Senkung der Erzeugerpreise
-> Für die wichtigsten Agrarprodukte und für Rindfleisch wurde die Preisstützung gesenkt und direkte Ausgleichzahlungen (Beihilfen) eingeführt, die bei den Ackerbauprodukten an die Einhaltung einer bestimmten Flächen gebunden sind > Flächenstilllegung.
-> Senkung der Garantiepreise: weniger Anreiz auf möglichst große Produktionsmengen
http://www.europarl.europa.eu/brussels/website/media/modul_07/Abbildungen/Images/me_Rubriken_Haushalt2010.jpg
-> Abgrenzung des EG-Binnenmarktes vom Weltmarkt:
>;Durch Zölle
>;Beim Export werden Ausfuhrerstattungen gewährt
>;Wenn ein Teil auf dem Binnenmarkt nicht zu einem bestimmten Preis abgesetzt werden kann, wird die Ware zum Interventionspreis gekauft und wieder auf den Binnenmarkt zurückgegeben oder sie werden exportiert
>;Preissystem (s.o.)
>;Somit kann die EU bei ihren Exporten mit den niedrigen Weltmarktpreisen mithalten, indem die Differenz zwischen Weltmarkt- und EU-Preisen durch Exportsubventionen ausgeglichen werden kann.
-> Der Binnenmarkt wird so vor Drittländer geschützt.
oEs gab weiterhin Kritik von der USA: Garantiepreise seien unerlaubte Subventionierung und behindern den Welthandel (Bsp. Bananenkrieg)
oLomé-Abkommen (Verträge zwischen EU/EG und AKP-Staaten)
-> Für 99,5% der AKP-Erzeugnisse freier Marktzugang in die EU (allerdings mit Quotenregelung, Exporte über die Quote werden mit Zoll belegt, wenn auch der Zoll geringer ausfällt, als bei anderen Staaten)
-> Produkte aus konkurrierenden Ländern werden mit Zöllen belegt
-> Struktur der EU-Landwirtschaft:
Betriebsstrukturen:
-> Relative Häufigkeit von Großbetreiben trifft für Länder mit großflächigem Getreideanbau (z.B. Frankreich) oder mit früh eingesetztem Strukturwandel (GB) zu
-> Dominanz der Kleinbetrieb vor allem im Mittelmeerraum
-> Relativ häufiges Vorkommen von Kleinbetrieben in Belgien und Niederlande (Unterglaskultur) und Österreich (Bergbauanteil)
Pflanzliche Produktion:
-> Physische Faktoren:
-> Klima
-> Vegetation/ Bodentiere
-> Wasser
-> Gestein > Boden: Art (Korngröße), Typ (Horizontabfolge), Wert
-> Relief
-> Exposition ( Ausrichtung eines Hanges oder einer andern Reliefart auf Sonneneinrichtung)
-> Anthropogene Faktoren:
-> Kulturelle Tradition: Persönlichkeit des Landwirts, Religion, Erbrecht: Anerbenrecht oder Realerbteilung
-> Wirtschaftlich politische Rahmenbedingung: Subvention (Agrarpolitik), Bauernverbände
-> Technologie: Know-How
-> Kapital- Finanzmarkt
-> Agrarbesitz
-> Markt - Kaufverhalten/ Arbeit
-> Ziel:
-> Zunehmende Unabhängigkeit von naturräumlichen Faktoren
-> Steigende Produktivität und Gewinne
-> Sonstige Faktoren:
-> Energie
-> Pflanzenschutz/ Düngung
-> Bewässerung
-> Tiermedizin/ -hygiene
-> Gewächshäuser
Tierische Produktion:
-> Wird stärker von nicht natürlichen Faktoren beeinflusst, wie Kapitalbesitz, Verkehrslage, Absatzmarkt und Verbraucherverhalten
Merkmale und Probleme der Intensivlandwirtschaft am Beispiel der Massentierhaltung:
Tierbestände stiegen nach dem 2. Weltkrieg explosionsartig an. Dafür waren und sind folgende Aspekte maßgeblich:
Steigende Nachfrage nach Fleisch mit wachsenden Wohlstand
Unbegrenzte Einfuhrmöglichkeiten an Futtermittel aus Übersee
Verbesserung der Infrastruktur und Spezialisierung der Betriebe
Konsequente Nutzung von technischen Innovationen
Ausgeprägter Konzentrationsprozess
Aufkommen agroindustrieller Unternehmen mit vertikaler Integration ( > Zusammenarbeit von betrieben aufeinander folgender Produktionsstufen)
Entwicklung von Verbundsystemen i der Agrarwirtschaft
Agroindustrie/ Agrobuisness
Standardisierte Massenproduktion
Übernahme technischer Verfahren (z.B. computergesteuerte Fütterung und Entsorgung) und wissenschaftliche Innovationen (Medikamenteneinsatz, Hochleistungsfütterung
Hoher Kapital- und Energieeinsatz
Extreme Spezialisierung mit sektoraler und regionaler Konzentration
Horizontale Konzentration/ Integration:
Zusammenarbeit von Betrieben gleicher Produktionsstufen
Gemeinsame Vermarktung
Gemeinsamer Einkauf
Gemeinsame Nutzung (Maschinen etc.)
Vertikale Konzentration/ Integration:
Aufeinander folgende Produktionsstufen
Automatisierungsgrad (z.B. Mischfutterwerk) > Ackernutzung (meist Mais und Gerste) für die Bedürfnisse der Tierproduktion, wegen Landknappheit besteht oft die Notwendigkeit, Futter zuzukaufen
Abfallstoffe werden aufbereitet und vermarktet (Trockenkot für Pilzsucht, Schlachtabfälle als Tierfutter)
Neuster Stand der Technik (Forschungslabor, internes Informationssystem)
Verkehranbindung sowie Nähr zu vor- und Nachgelagerten Betrieben zur Verarbeitung, Lagerung und Service
Ökologische Probleme:
Die Intensivlandschaft und die Massentierhaltung muss sich seit der 80er Jahre verstärkt mit ihren negativen Folgen auseinander setzen:
Hoher Anfall an tierischen Exkrementen und Gülle sowie deren Entsorgung
Auftreten epidemischer Tierkrankheiten (z.B. Schweinepest, MKS) in Großbeständen
Kritik an der Art der Tierhaltung (nicht artgerechte Käfighaltung)
Einsatz von umstrittenen Futterzusatzstoffen und Medikamenten (z.B. Hormone, Tiermehl) bzw. Pestizide bei Feldkulturen mit entsprechenden Rückständen in Lebensmitteln
Entstehung von Monokulturlandschaften mit sinkender Anzahl der Kulturpflanzen und Zunahme der Erosion
Zerstörung traditioneller Strukturen (Aufgabe und Verfall mittlerer und kleinerer Bauernhöfe)
Seit der 90er Jahre versucht die Intensivlandwirtschaft auf den öffentlichen Druck zu reagieren, denn infolge steigender Gülle und Mineraldünger wuchs der durchschnittliche Überschuss an Stickstoff im Boden stark an. Außerdem nahm der Nitratgehalt des Grundwassers gesundheitlich bedenkliche Werte an > Gülle- und Düngerverordnungen, die die Mengen pro Fläche, den zeitliche Einsatz im Laufe eines Jahres und Kontrollen des Nährstoffgehaltes regeln. Hinzu kommen Haltungsregeln bei den Masttieren und Richtlinien zur Käfighaltung
Kritik verschärfte sich zunehmend wegen des BSE, der MKS, Geflügelpest, etc. Denn diese Seuchen zeigten die problematischen Aspekte der Intensivwirtschaft:
Infektionskrankheiten breiten sich infolge beengter Tierhaltung rasch aus
Die Produktion von nicht natürlichen Tierfutter (Tiermehl zur Verwendung als Mastfutter) kann die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen
Die europaweite, grenzüberschreitende Vertragslandwirtschaft verursacht stark zunehmende Tiertransporte und beschleunigt die Erregerverbreitung
-------------------------
Modell des demographischen Übergangs
o Phase 1 (Prätransformative oder Vorbereitungsphase): Bevölkerungsprozess in Agrargesellschaften, hohe Geburten- und Sterberate ergeben geringes Bevölkerungswachstum
o Phase 2 (Frühtransformative oder Einleitungsphase): Frühindustrieller Bevölkerungsprozess, rasch sinkende Sterberate bei gleich bleibender Geburtenrate führen zu starker Bevölkerungszunahme
o Phase 3 (Mitteltransformative oder Umschwungphase): Übergangsperiode, Geburtenraten beginnen zu sinken und die Sterberaten nehmen nur noch wenig ab, was zu einer abflachenden Bevölkerungszunahme führt
o Phase 4 (Spättransformative oder Einlenkungsphase): Bevölkerungsprozess der Industrieländer, niedrige Geburten- und Sterberaten ergeben eine geringe Bevölkerungszunahme
o Phase 5 (Posttransformative oder Phase des Ausklingens): Postindustrieller Bevölkerungsprozess, Geburtenüberschuss verwandelt sich in ein Defizit, die Bevölkerung schrumpft (gilt für hoch entwickelte Länder in Europa und Japan)
o Ursachen des Verlaufs:
>; Wirtschaftlicher Wandel: Agrargesellschaft > Industriegesellschaf, Kinder werden nicht mehr für die Landwirtschaft benötigt, außerdem Verbesserung der Produktivität in der Landwirtschaft und fortschreitende technische Entwicklung
>; Steigender Wohlstand: soziale Sicherung, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung > Kinder verlieren die Funktion als Altersvorsorge
>; Veränderte Gesetzgebung: Kinderarbeit verboten, Kinder sind nun ein Kostenfaktor > Schulpflicht statt Beitrag zum Familieneinkommen
>; Religiöse Gründe: Kinder waren oder sind noch ein Statussymbol
>; Mangel an Ernährung
>; Bessere Kenntnisse in Sachen Verhütung, etc.
>; Bessere hygienische Bedingung und ärztliche Versorgung, so wie Fortschritte in der Medizin
o Länder die schon länger in der 3. Phase des demographischen Übergangs verharren, haben die höchsten jährlichen Wachstumsraten. In Staaten, wo das Bevölkerungswachstum größer ist als das Wirtschaftswachstum, vergrößert sich die Armut und je ärmer die Bevölkerung ist, desto vorteilhafter und wichtiger ist eine große Kinderzahl > demographische Falle (Bevölkerungsfalle oder Armutsfalle)
o Bevölkerungspyramiden im Zusammenhang mit dem demographischen Übergang:
>; Phase 1 - Pagodenform: Basis ist breit, die Spitze niedrig und die Flanken sind durchgebogen als Folge hoher Sterblichkeit im Kindesalter und geringer Lebenserwartung
>; Phase 2 - Dreiecksform: Basis bleibt breit wegen der anfänglich noch steigenden Geburtenrate, die Spitze wird höher wegen der gestiegenen Lebenserwartung
>; Phase 3 - Pyramide mit schmaler Basis: wirtschaftliche Entwicklung hat zu einem veränderten generativen Verhalten geführt
>; Phase 4 - Glockenform: Geburtenrate und Sterberate sind nahezu ausgeglichen, die Bevölkerungszahl stagniert
>; Phase 5 - Urnenform: Sterberate ist höher als die Geburtenrate, die Bevölkerung schrumpft
o Mögliche Verringerung des starken Bevölkerungswachstum:
>; Änderung des Reproduktionsverhalten > Voraussetzungen: 1.) Es muss der Wunsch der Paare sein weniger Kinder zu bekommen, 2.) Die Elternpaare müssen in der Lage sein, die Zahl, ihrer Kinder ihrem Wunsch entsprechend beeinflussen, d.h. ungewollte Schwangerschaften bzw. Geburten zu verhindern
>; Stärker Einsatz von Verhütungsmittel und Aufklärung über die Anwendungsmethoden (bessere Bildung wird vorausgesetzt)
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Verstädterung, Urbanisierung und Metropolisierung:
o Flächenmäßiges Wachstum der Städte und der steigende Anteil der städtischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung nennt man Urbanisierung oder Verstädterung.
o Zunehmende Verstädterung wird in den Metropolen bereits bestehende Wohnungsnot und die erheblichen infrastrukturellen ökonomischen Problemen dramatisch verschärfen.
o Der Begriff Metropole ist nicht einheitlich zu definieren, obwohl Flächengröße, Einwohnerzahl und -dichte als wichtigstes Abgrenzungskriterium gilt. Unter Metropolisierung versteht man das explosionsartige Bevölkerungswachstum der Metropolen.
o Ursachen der Urbanisierung und Metropolisierung:
Land-Stadt-Wanderung: Push-Faktoren Pull Faktoren
Push-Faktoren (Abstoßungskräfte):
-> üben einen Druck auf die Landbevölkerung aus, die ländlichen Regionen zu verlassen
-> häufigster Grund: Bevölkerungsdruck > Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum sind zu groß geworden. Die landwirtschaftlichen Flächen sind durch Teilung zu klein geworden, um ihre Eigentümer ernähren zu können.
-> Zahl der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft wird durch die Mechanisierung verringert
-> Weit verbreitete Armut > Hoffnung auf sozialen Aufstieg
>; Dies kann unter anderem zu einer Wanderbewegung vom Land in die Stadt (Landflucht) verursachen. Andere Ursachen für die Landflucht können sein: Missernten infolge von Dürren, ökologische Probleme wie Erosionsschäden durch Übernutzung, allg. die Lebensqualität auf dem Land sinkt.
Pull-Faktoren (Anziehungskräfte):
-> Hohe Attraktivität der Städte
-> Konzentration von Arbeitsplätzen mit besseren Verdienst- und Aufstiegs-möglichkeiten (sozialer Aufstieg)
-> Bessere Bildungsmöglichkeiten, Einrichtungen des Gesundheitswesen, allg. bessere Infrastruktur
o Die Disparitäten zwischen Land und Stadt werden immer größer, da vom Land her besonders die wirtschaftlich und sozial aktiven jungen Menschen in der Altergruppe zwischen 15 und 24 Jahren abwandern (selektive Migration).
o Bei einer ausgeprägten Binnenwanderung kommt es zu einer Überalterung der ländlichen Bevölkerung. Bei einer selektiven Migration bleiben nämlich meist Alte, Frauen und Kinder zurück. Die wirtschaftliche aktive Jugend, die für die Realisierung von Entwicklungsprojekten ausschlaggebend wäre, fehlt.
o Aufnahmekapazität der Städte ist überfordert und die Zuwanderer finden in der Regel im formellen Sektor keine Anstellung. Ihnen bleibt meistens nur eine Tätigkeit im informellen Sektor.
o Die Meisten lassen sich in Marginalsiedlungen (Siedlung am Rand einer Metropole) nieder und sind so genannte Spontansiedlungen, da sie innerhalb kürzester Zeit entstehen. Sie heißen auch squatter settlements, da sie auf illegal besetztem Land entstehen. Der häufig benutzte Begriff Slums ist nicht zutreffend. Denn darunter versteht man sozial degradierte Stadtteile.
o Nachteile der Marginalsiedlungen sind zum einen die Lage am Stadtrand, weil die Bewohner zum Erreichen ihrer meist zentrumsnahen Arbeitsplätze Geld für die öffentlichen Verkehrsmittel aufbringen müssen. Hinzu kommt, dass sie keine Infrastruktur aufweisen und sie keinen Zugang zu Strom und Wasser haben. Ein weiteres Problem liegt in der Abwasser- und Müllentsorgung (Gefahr durch Seuchen)
o Agglomerationsnachteile der Metropolen durch zunehmende Luftverschmutzung, Entsorgungs-probleme, Versorgungsprobleme und Verkehrsprobleme etc.
o Vorteile der Metropolisierung sind der beschleunigte soziale Wandel und der Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.
Industrialisierung in den Entwicklungsländern
o Nach dem amerikanischen Ökonomen W. Rostow müssen alle Länder fünf Entwicklungsphasen durchlaufen:
>; Traditionelle Gesellschaft
>; Übergangsgesellschaft
>; Startgesellschaft
>; Reife Industriegesellschaft
>; Massenkonsumgesellschaft
o Für die Entwicklungsländer ist die dritte Phase, in der es darum geht, einen sich selbst tragenden Wachstumsprozess (Take-off) einzuleiten, am Kritischsten. Das Haupthindernis ist der Kapitalmangel, der ausschließlich durch die finanzielle Entwicklungshilfe anderer Länder überwunden werden sollte. Es soll also ein Modernisierungsprozess angeschoben werden, indem man industrielle Wachstumspole in peripheren Regionen gründet, um so den Ausgleich regionaler und wirtschaftlicher Disparitäten zu ermöglichen. Nach der Theorie der Wachstumspole, ist es wichtig, sich auf wenige ausgewählte Räume zu konzentrieren (dezentralisierte Konzentration) und dort so genannte Leitindustrie zu fördern. Bei der Ballung wirtschaftliche Aktivitäten gewinnt das Wachstum an Eigendynamik, ruft die Gründung weiterer Betriebe hervor und breitet sich in benachbarten Regionen aus (Spread-Effekt).
o Nach heutiger Kenntnis ist der Versuch der peripheren Industrialisierung durch die Gründung von Wachstumspolen häufig misslungen. Die Gründe für das Scheitern sind vielseitig:
>; Eine von außen gesteuerte Industrialisierung ist weniger an den Bedürfnissen des Landes und stärker an den Erwartungen der in den Weltmarkt eingebundenen Konzerne orientiert
>; Modernstes kapitalintensive Technologien sind erforderlich
>; Industrie in den Wachstumspolen ist in der Regel monostrukturiert und bei veränderter Nachfrage auf dem Welt- und Binnenmarkt wenig flexibel
>; Die industrielle Produktion erfolgt hauptsächlich in Form "verlängerter Werkbänke", ein Technologie- und Know How-Transfer findet kaum statt
>; die vom Staat zu leistenden Vorkosten für die notwendige Infrastruktur werden durch Kredite finanziert, die z einer Erhöhung der Schuldenlast des Entwicklungslandes führt
Die "Vier Kleinen Tiger" (Singapur, Hongkong, Taiwan und Südkorea) haben gezeigt, dass auch Entwicklungsländer den wirtschaftlichen Aufstieg schaffen können und dies auch ohne heimische Rohstoffbasis und ohne großen Binnenmarkt. Die zahlreichen positiven Entwicklungspotenziale, die ihren Aufstieg zu den Schwellenländern oder NICs ( Newly Industrializing Countries) begünstigten, sind:
>; Küstenlage und gut ausgebaute Hafenstandorte
>; Konsequentes Bekenntnis zur Marktwirtschaft
>; Steigerung der agrarischen Produktion durch Agrarrefomen
>; Konsumverzicht und hohe Sparquote der Bevölkerung
>; Geringe Einflüsse von Gewerkschaften, dadurch niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, geringe Lohnnebenkosten
o Die wirtschaftliche Entwicklung Ost- und Südostasiens erfolgt in mehreren zeitlich aufeinander -folgenden, sich überlappenden Wellenbewegungen, die durch das "Modell der Fluggänse"
(Japan vor den 4 Kleinen Tigern, dann China und Südostasien)
beschrieben werden kann:
>; Am Beginn steht die Abhängigkeit von Importen wegen fehlender eigener Industrieproduktion
>; Aufbau einer lokalen Industrie zur Herstellung einfacher, arbeitsintensiver Güter bei geringem Kapitalbedarf (Importsubstitution)
>; Anstieg der heimischen Industrieproduktion durch Einführung kapital- und technologieorientierte Produktionsverfahren, Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung und zunehmender Export hochwertiger Hightech-Produkte. Wegen Erhöhung der allgemeinen Produktionskosten (z.B. Lohnkosten) und Konkurrenz neu aufsteigender Schwellenländer Zunahme des Imports billiger Massengüter.
Entwicklungstheorien
o Wachstumsstrategie (s.o.):
>; Wachstumsorientierte Modernisierungstheorie durch einen von außen eingeleitete Entwicklungsschub (Big Push) in den Wachstumspolen (meist durch Prestigeprojekte)
>; Misserfolg durch Erdölverteuerung und deren explosionsartig steigende Auslandverschuldung
o Grundbedürfnisstrategie:
>; Diese Strategie darf nicht mit Almosen oder Sozialhilfe verwechselt werden. Im Vordergrund steht nämlich die Hilfe zur Selbsthilfe
o Modernisierungstheorie:
>; Die Ursachen der Unterentwicklung sind in den Entwicklungsländern selbst zu suchen.
>; Die Entwicklungsprozesse sind Übergangserscheinungen zwischen vorindustrieller und industrieller Phase
>; Das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem der westlichen Industrieländer ist das Vorbild für die noch unterentwickelten Länder. Die Industrialisierung ist die wirksamste Entwicklungsmaßnahme
>; Prinzip der Wachstumspole (s.o.)
>; Der in wirtschaftliche Verflechtungen stark integrierte moderne Industriesektor lässt Zuliefer- und Weiterverarbeitungsindustrie entstehen (rückwärts- und Vorwärtskopplung)
o Dependenztheorie:
>; Ursache der Unterentwicklung ist seid kolonialer zeit die Einbindung in der Weltarbeitsteilung und somit eine Folge der Abhängigkeit (Dependenz) von den Industrieländern
>; Die von außen geleitete Entwicklung hat die Zerstörung traditioneller Wirtschafts- und Sozialstrukturen in Entwicklungsländern verursacht
>; Währen der Kolonialzeit wurden die Entwicklungsländer als Rohstofflieferant ausgebeutet
>; Die staatliche Unabhängigkeit hat die Weltarbeitsteilung nicht verändert. Die Bedeutung der neuen Staaten als zukünftige Abnehmer von Industrieprodukten wuchs
>; An der Stelle der politischen tritt die wirtschaftliche Abhängigkeit. Internationale Konzerne investieren verstärkt in den Entwicklungsländern für deren Binnenmarkt. Ausländisches Know-how, Kapital und Management gewinnen an Einfluss.
>; Zunahme der regionalen Disparitäten zwischen der Peripherie und den Wachstumspolen. Ungleichgewichtungen werden nicht abgebaut sondern verstärkt
o Autozentrierte Entwicklung:
>; Entwicklungsländer soll durch eine vorübergehende Abkopplung vom Weltmarkt in ausgewählten Sektoren eine unabhängige Entwicklung anstreben. Ihr Hauptziel ist es wirtschaftliche Kapazitäten aufzubauen, um zunächst die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen.
>; Entwicklung eines ausgewogenen Binnenmarktes
>; Export und Import dienen nur der Ergänzung des Binnenmarktes. Zum Schutz der jungen Industrie sind Zoll- und Handelsschranken unerlässlich.
Weltwirtschaftliche Verflechtungen und Globalisierung:
-> Welthandel setzt sich aus verschiedenen Strömen zusammen: Warenströmen, Kapitalströmen, Dienstleistungsströmen
-> Vorbedingung für diese Entwicklung war die Kolonialzeit und deren Komplementärhandel. Der Süden liefert für den Industrialisierungsprozess die nötigen Rohstoffe und sichert so die Rohstoffbasis. Darüber hinaus diente er als erweiterter Absatzmarkt für industrielle Massenprodukte. Dem Süden war damit seine Rolle in der internationalen Arbeitsteilung.
-> Um den Welthandel so liberal wie möglich zur gestalten, wurde eine Weltwirtschaftordnung konzipiert, die den dauerhaften Abbau von tarifären (Zölle, Strafzölle) und nicht-tarifären (z.B. Importquoten) Handelshemmnissen sichern sollten. Diese Regeln enthalten das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT.
-> In den vergangen vierzig Jahren hat sich der Welthandel vom klassischen Komplementärhandel weit entfernt. Etwa drei Viertel des Warenaustausches bestreiten heute die Industrieländer im intra-industriellen Handel untereinander. Hier dominieren Kernräume der USA, Europa und Japan, der Triade, an welche die jeweiligen wirtschaftlichen Ergänzungsräume, so genannte Semiperipherien angebunden sind.
-> Nachteile:
o häufig genannter Faktor: die "Globalisierungsfalle". Daraus geht hervor, dass nur noch 20 % der Bevölkerung ausreicht um die Wirtschaft in Schwung zu halten. Die so genannte 20:80 Gesellschaftsordnung.
o bei Globalisierung verbindet man immer zunehmende Arbeitslosigkeit, Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, Kürzungen von Staatsausgaben, Senkung von Löhnen (auf Niveau von Billiglohnländer in westlichen Industrieländern) und Streichung von Sozialleistungen
o das Kapital ist sehr mobil, d.h. die Länder betreiben einen stärken Standortwettbewerb und können somit den Unternehmen dem Kapital bzw. den Investoren keine hohen Steuern wie z.B. die Gewerbesteuer auferlegen ( > fehlende Steuereinnahmen für den Staat)
o viele Menschen sind der Meinung, dass die Globalisierung und die damit verbunden gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Veränderungen die nationale Politik durch die Weltmärkte und den Weltkonzernen beeinflusst wird.
o zunehmender Wanderungsdruck ( > Einwanderungspolitik erforderlich)
o globale Probleme wie im Umweltschutz, Energieverbrauch und in der Belastung der Wasserressourcen
-> Vorteile:
o wird behauptet, dass internationaler Freihandel der Ausgangspunkt für Wohlstand der Nation sei ( > Globalisierungsfalle führe zum Protektionismus und gefährde somit den Wohlstand)
o führe zur Spezialisierung jeder Nation auf ihre Stärken, d.h. billigere Herstellung von Gütern und Produktionsvorteil einzelner Nationen ( > die ganze Welt profitiert von den günstigen Produkten)
o größte Vorteil bei den Konsumenten wegen dem preiswerten und vielfältigen Angebot)
o politische Gründe: durch die Handelsbeziehungen wird eine friedliche Koexistenz von Staaten betrieben
o größere Tauschmöglichkeit auf internationaler Ebene (in Form von Know-how, Kultur etc.)
o Globalisierung kann z.B. eine unerwünschte Monopolmacht eines einzelnen Unternehmen einschränken und fördert den Wettbewerb (zu Gunsten des Verbrauchers)
o Verbesserung der Informations- und Kommunikationstechnik sowie Verringerung der Transportkosten
-> Gewinner und Verlierer:
o meistens werden als Gewinner die Westlichen Industrieländer genannt und als Verlierer die Entwicklungsländer. Man urteilt also meistens nach der wirtschaftlichen Stärke eines Landes, was zwar nicht unbedingt falsch ist, aber die wahren Gewinner der Globalisierung sind meistens die multinationalen Unternehmen. Man kann aber nicht eindeutig sagen, wer die Gewinner der Globalisierung sind, da diese sowohl Vorteile als auch Nachteile für alle bringt.
o Entwicklungsländer und Schwellenländer können Verlierer sein. Die Verlierer sind vor allem die, denen empfohlen wurde den Handel mit Industrieländern zu unterbinden (weit verbreiteter Irrtum). Denn einige asiatische Länder, die auf demselben niedrigen Entwicklungsniveau standen, betrieben die Strategie der Handelsöffnung, welche zu wirtschaftlich besseren Ergebnissen führte (s. China, Taiwan, etc.). Somit ist Ostasien zum Beispiel ein Gewinner der Globalisierung. Ein Teil der Niedriglohnländer sind Gewinner der Globalisierung, da multinationale Unternehmen ihre Produktion in solche Länder verlegen (bestimmte Vorraussetzungen müssen allerdings gegeben sein: nähe zum Meer bzw. eine relativ gute Infrastruktur, günstige Politik, gute Kommunikationsanschlüsse etc.). Ein weiterer Vorteil wäre, dass solche Unternehmen das technische Know-how mitbringen. Sollte allerdings eine Krise drohen, sind die Unternehmen wegen ihrer Mobilität in Finanz- und Realkapital (Maschinen und Produktionsanlagen) schnell aus dem Land weg
o Westliche Industrieländer sind ebenfalls die Gewinner und zugleich Verlierer der Globalisierung. Zum einen sind sie die Gewinner, weil sie die besten Vorraussetzungen für die Unternehmen erfüllen (gute Infrastruktur, nötiges Know-how vorhanden, ein großer Absatzmarkt, ein günstige Politik bzw. niedrige Steuern, etc.). Kurz gesagt, die Entwicklung des Produktes findet meistens in den technisch hoch entwickelten Kernräumen wie Nordamerika, Westeuropa und Ostasien und die endgültige Massenproduktion meistens in Niedriglohnländern. Und wegen der hohen Kaufkraft dieser Kernräume orientieren sich die Unternehmen mit ihren Produkten an diese Länder. Allerdings sind die westlichen Industrieländer häufig auch die Verlierer der Globalisierung, denn diese können mit dem niedrigen Lohn der Entwicklungs- bzw. Schwellenländern nicht mithalten, was dazu führt, dass die Unternehmer die Produktion verlagern und dies führt in den Industrieländern verstärkt zur Erhöhung der Arbeitslosigkeit. Weiterhin werden durch die günstigere Produktion und durch die zunehmende Konkurrenz die Weltmarktpreise immer tiefer runtergedrückt, was zur Folge hat, dass kleinere Unternehmen in diesen Kernräumen nicht mithalten können (besonders deutlich am stark subventionierten Agrarmarkt der EU). Um diese zu schützen müssen diese Länder zu Lasten der multinationalen Unternehmer und der Konsumenten, protektionistische Maßnahmen wie Handelsbarrieren und Schutzzölle einführen.
o die Konsumenten sind wegen den stark fallenden Preisen die Gewinner der Globalisierung. Aber sie können genau genommen auch die Verlierer sein, denn zuvor sicher geglaubte Arbeitsplätze könnten durch solche Unternehmen in kürzester zeit in ein anderes Land verlagert werden. Die Folge: die Menschen sind arbeitslos und stehen auf der Straße.
o die multinationalen Unternehmen sind aufjedenfall die Gewinner der Globalisierung. Nur die kleineren Unternehmen sind teilweise wegen ihrer schlechten Konkurrenzfähigkeit die Verlierer, aber es gibt auch viele heimliche Gewinner der Globalisierung unter den lokalen Unternehmen.
Chronologie der zunehmenden Verflechtungen weltwirtschaftlicher Beziehungen:
o Die 1960er-Jahre:
-> So genannten goldenen Jahre der Weltwirtschaft
-> Wirtschaftliche Wachstum und internationaler Handelsaustausch begünstigten sich wechselseitig
-> Nach Auflösung der europäischen Kolonialreiche gingen mehrere unabhängig gewordene Staaten den Weg der nachholenden Industrialisierung
-> Der inter-industrielle Nord-Süd-Handel nahm zu: Arbeitsintensive Massenprodukte stagnierender und schrumpfender Industriezweige wurden immer häufiger in NICs hergestellt und lösten Strukturanpassungskrisen in den Industrieländern aus (z.B. Textil- und Bekleidungsindustrie, Kohle und Stahl, etc.)
-> In dieser Phase dominierte die Importsubstitutionspolitik
o Die 1970er-Jahre: Schlüsselphase für Globalisierung und Regionalisierung:
-> Neben der Importsubstitution kam die Phase der passiven Lohnveredelung > Arbeitsintensive Industriezweige, die kaum noch Erträge erwirtschafteten, wurden in Form der verlängerten Werkbänke in Niedriglohnländer verlagerten.
-> Trotz aller Bekenntnisse zur Bedeutung des freien Welthandels waren es vor allem die führenden Handelsnationen, die sich gegen Einfuhren aus Billiglohnländern mit protektionistischen Maßnahmen schützten. Neben Zöllen wurden auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse, mit denen die Konkurrenz von den heimischen Märkten ferngehalten wurde, eingeführt. Zu den wichtigsten geschützten Sektoren gehört bis heute der Agrarmarkt in allen drei Kernräume (USA, Europa und Japan).
o Die 1980er- und 1990er-Jahre: Die Globalisierung auf dem Vormarsch:
-> Die passive Lohnveredelung verlor an Bedeutung und es trat eine zunehmende Orientierung nach den Hauptabsatzmärkten auf. Unternehmen aus einem Kernraum investierten in den jeweils anderen Kernräumen der Triade oder in deren Semiperipherien, um von dort aus Zugang zu Märkten zu haben und gleichzeitig Einfuhrbeschränkungen sowie Wechselkurse zu umgehen. Die treibende Kraft hinter dieser Neuorientierung sind die Transnationalen Konzerne (TNK, auch "global players").
-> Drastische Senkung der Transportkosten
-> Produktionsschritte werden weltweit nach den günstigsten Standort oder Lieferant gesucht (outsourcing - Hersteller bezieht von weltweit verstreuten Zulieferern immer mehr teile vormontiert als Komponenten und Module, die just-in-time in den Werken in Europa oder den USA endmontiert werden, leistungsfähige Computernetzwerke gewährleisten zeitgleich Disposition, Kontrolle und Kostenabwicklung)
-> Hohe Flexibilität der Konzerne
Industrie:
Sekundärer Sektor:
Industrie im weiteren Sinne: Energie/ Umweltversorgung, Bergbau, Baugewerbe, Handwerk
Industrie im engeren Sinne: verarbeitendes Gewerbe
Produktionsfaktoren: Boden, Arbeit, Kapital (Geld- und Sachkapital), Rohstoffe, Hilfsstoffe, Unternehmerleistung, Erfindergeist
Industrielle Strukturen und ihr Wandel:
Entwicklung der industrieräumlichen Struktur:
Man unterscheidet in Europa zwischen zentrale Wirtschafts- und Industrieräume bestehend aus Kernzonen und Randlagen sowie periphere Wirtschaftsräume
Kernzone (Forschung und Entwicklung, High-Tech-Werkstoffe, Tertiärisierung der Produktion et.)
Randlagen (spezialisierte Produktion bzw. Massenprodukte, veraltete Technologien)
Periphere Wirtschaftsräume (Niedriglohnländer, Massenprodukte, energie- und rohstoffintensiv etc.)
Kohlelagestätten wurden in der industriellen Revolution (19. Jh.) zum bestimmenden Standortfaktor > kennzeichnend war bei diesen Industriegebieten die Monostruktur der Montanindustrie, die bis in die Frühzeit der Industrialisierung zurückreichten > Altindustriegebiet
Merkmale eines Altindustriegebietes:
Ruhrgebiet, Saarland, Oberschlesien, Lothringen, Wallonie, Liverpool-Leeds, Glasgow, Lille
>;Sehr hohe Einwohnerdichte
>;Hohe Industriedichte
>;Hoher Anteil an Industriebeschäftigten
>;Umweltbelastungen
>;Hohe Arbeitslosenquote
>;Abwanderung der Bevölkerung (besonderes Jüngere)
Ursache: Stilllegung von Anlagen in der Stahl- und Eisenindustrie
Standortvorteile: neue Planungs- und Entwicklungsmöglichkeiten auf großer Fläche (> Revitalisierung), qualifizierte Arbeitskräfte, gute Infrastruktur und großer Absatzmarkt
Wachstumsregionen wie die so genannte "Blaue Banane" sind besonders durch ihre High-Tech-Industrien und ihrer "Footloose Industrien" gekennzeichnet, Ansiedlung häufig wegen den "weichen" Standortfaktoren (teilweise auch wegen der "harten" Standortfaktoren)/ man spricht von einem Wandel der klassischen Produktionsfaktoren zu den "harten" und "weichen" Standortfaktoren
Merkmale der Wachstumsindustrie:
Großer Einsatz an wissenschaftlich-technischen Personal
Hoher Anteil der Betriebsausgaben für Forschung und Entwicklung
Einsatz neuster Werkstoffe, Verfahren und Maschinen
Einsatz neuer Organisations-, Informations- und Kommunikationsformen
Merkmale der Wachstumsregion:
Oberbayern, Stuttgart, Düsseldorf, Jena, Dresden, Flandern, Niederlande, Hamburg
Großer Anteil der Beschäftigten in der High-Tech- und Wachstumsindustrie
Zuzug junger qualifizierter Arbeitskräfte
Standorte von Hochschulen, privaten und staatlichen Forschungsinstituten
Optimale Verkehrsanbindung
Geringe Arbeitslosenquote
Vielfältiges internationales Kulturangebot
Industrieller Strukturwandel in Europa:
Schlagworte: Agglomeration, Dezentralisierung, Deindustrialisierung und Tertiärisierung, Lean Production und Just-in-Time, etc.
Agglomeration (Def.): Verdichtung von Wirtschaft sowie technischer Infrastruktur und Bevölkerung
Agglomerationsvorteil: nach der industriellen Standortlehre: Kostenvorteile für die Produktion, Vermarktung und für den "Raum" (= Standortfaktoren)
Lean Production: Unternehmensstrategie mit dem Ziel in allen Bereichen Kosten und Ressourcen zu minimieren. Unter anderem auch die Reduzierung der Fertigungstiefe (> Einführung des outsourcing: verstärkter Zukauf betreiben und weniger selbst fertigen)
Just-in-Time-System: Produktions- und Logistiksystem für eine höhere Flexibilität und Lieferbereitschaft
Energie
Kernkraftwerk Rheinsberg in der DDR
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